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1 man
man, homo (ein Mensch, z.B. wenn man das Podagra bekommt, cum homini pedes dolere coepissent). – quis. aliquis. quispiam (jemand, irgend jemand, irgendeiner, s. »irgend« den eig. Untersch., z.B. sie verteidigten ihre Stadt standhafter als man hätte glauben sollen, constantius, quam quis facturos crederet, urbem defenderunt: man könnte vielleicht sagen, forsitan quispiam dixerit: man könnte [es könnte hier jemand] sagen, dixerit hic aliquis; dicat aliquis: man wird vielleicht sagen, dicet aliquis forte). – quisque (jeder, z.B. sit omne iudicium, non quam locuples, sed qualis quisque sit, nicht wie reich man, sondern was man sei). – Außerdem wird »man« durch folgende Wendungen ausgedrückt:
A) durch das Passivum, nämlich: 1) persönlich, a) durch das bestimmte Tempus, wo dann der beim Aktiv im Deutschen stehende Objektsakkusativ im Lateinischen Nominativ werden muß, z.B. man lobt mich, dich, ihn etc., laudor, laudaris, laudatur etc.: man nennt dich einen Ankläger, accusator nominaris: man geht damit um (man will), id agitur, ut etc.: (er sagte etc.) man gehe damit um (od. man wolle), id agi, ut etc. – Hierher gehören auch die Redensarten: man sagt, daß ich, du, er etc., man glaubt, daß ich, du, er etc., man hält mich, dich, ihn (es) für etc., man befiehlt, daß ich, du etc., die im Latein. ebenso persönlichgebraucht werden müssen, z.B. man sagt, daß er in Rom gewesen sei, ille dicitur Romae fuisse: man sagt, du habest dieses getan, diceris hoc fecisse: man glaubt, ich sei ein Sklave, man hält mich für einen Sklaven, servus existimor: man befahl, daß du zum Konsul erklärt würdest, iussus es renuntiari consul. – Solche Verba u. unpersönliche Redensarten. die selbst keine passive Form zulassen, nehmen einen Infinitiv des Passivs zu sich, z.B. man kann nicht angenehm leben, wenn man nicht tugendhaft lebt, non potest iucunde vivi, nisi cum virtute vivatur; es ist ein wahres Wort, das man zu sagen pflegt etc., verum est illud verbum, quod vulgo dici solet. – Doch steht bei den unpersönlichen Redensarten zuw. auch der Infin. des Aktivs, wobei man sich aliquem denken muß, z.B. es ist töricht, daß man das fürchtet, was nicht vermieden werden kann, stultum est timere id, quod vitari non potest. – b) durch das Partizipium Perfetti, z.B. deine Brüder, von denen man einst eine glänzende politische Stellung erwartet, exspectati ad amplissimam dignitatem fratres.
2) unpersönlich durch die dritte Person Singularis. Hierher gehören alle Verba intransitiva, die in der dritten Person Singularis im Passiv einen Zustand als bestehend angeben, z.B. man lebt, vivitur: man kam nach Rom, Romam ventum est: es wird Abend, man muß nach Hause zurückkehren, iam advesperascit, domum revertendum est: man beneidet [1638] mich, invidetur mihi. – Seltener stehen einige dieser Verba persönlich, z.B. man klatscht mir. Beifall, plaudor.
3) durch Ablativi absoluti, z.B. wenn man das als feststehend annimmt und einräumt. daß es eine göttliche Kraft gebe, die das Leben der Menschen umfaßt, so ist es nicht schwer etc., hoc autem posito atque concesso, esse quandam vim divinam vitam hominum continentem, non difficile est etc.
B) durch das Aktiv und zwar: 1) durch die erste Person Singul., wenn. sie sich selbst nicht auszunehmen hat, z.B. da sieht man, daß du hoch hinaus willst, video te alte spectare.
2) durch die dritte Person im Singular und zwar: a) durch unpersönliche Verba aktiva, als da sind: man muß, oportet: man darf, licet: man beliebt, hat beliebt, placet, placuit usw. – b) in der Redensart »sagt man«, durch inquit (als Parenthese), wo man ein aliquis, adversarius etc. hinzudenken muß.
3) durch die dritte Person im Plural, wenn man irgend ein Subjekt, gew. das allg. homines, hinzudenken kann, z.B. man lobt den König, laudant (sc. homines od. auctores etc.) regem: man sagt, s. sagen.
4) durch die dritte Person Singularis od. Pluralis, indem man den Satz umkehrt, so daß das deutsche »man«, das immer Subjekt ist, in das Verhältnis des Objekts kommt, worauf es deutsch und lateinisch wegfällt, z.B. durch Sparsamkeitwird man reich, d. h. Sparsamkeit macht reich, *parsimonia divites facit: durch Reichtum wird man geizig, d.i. der Reichtum macht geizig, *divitiae efficiunt avaros.
5) durch die erste Person Pluralis des Indikativs oder Konjunktivs, wenn der Redende sich selbst mit unter den unbekannten Subjekten nennen kann, z.B. was man wünscht, glaubt man gern, quae volumus, credimus libenter: man denke sich (setze den Fall), die Sache sei wahr, fingamus od. faciamus rem veram esse.
6) durch die zweite Person Singularis des Indikativs, Konjunktivs oder Imperativs, bei lebhaften Ermahnungen, Aufforderungen und Darstellungen, wo dann auch in den folgenden Sätzen, die dazu gehören, diese Person beibehalten werden muß. z.B. man sieht Gott nicht, doch ist er als Gott aus seinen Werken zu erkennen, deum non vides, tamen ut deum agnoscis ex operibus eius: was man tut, muß man mit Bedacht tun, agere decet, quod agas, considerate: man denke sich (man setze den Fall), es werde jetzt einer ein Weiser, finge aliquem nunc fieri sapientem. – Hauptsächlich steht die zweite Person Singularis des Konjunktivs da, wo wir sagen: man konnte, sollte, man hätte können, sollen, z.B. man konnte sehen, hätte sehen können, videres: man hätte wissen sollen, können, scires: man sollte glauben, putares.
7) durch das Partizipium Präsentis im Maskulinum, in allgemeinen Sätzen wie: wenn man das erste verfolgt, so ist es löblich, beim zweiten und dritten stehen zu bleiben, prima sequentem honestum est in secundis et tertiis consistere.
C) Ist das deutsche »man« im Lateinischen [1639] Subjekt des Infinitivs, so wird es nicht besonders ausgedrückt, z.B. es ist menschlich, daß man dem Freunde verzeiht, ignoscere amico humanum est. – Doch beim Infinitiv esse u. bei denjenigen Verbis, die im Passiv zwei Nominative, des Subjekts und Prädikats, bei sich haben, als: videri, existimari, iudicari etc., steht wenigstens der Akkusativ des Prädikats, z.B. der größte Reichtum ist, daß man mit seiner Lage zufrieden ist, maximae sunt divitiae contentum suis rebus esse: man hielt es vorderhand für passend, daß man Konsuln wählte, in praesentia placuit consules fieri: es sei zugegeben, daß man unglücklich sei, liceat miseros esse.
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2 reputedly
adverbangeblich; vermeintlich* * *re·put·ed·ly[rɪˈpju:tɪdli, AM -t̬-]adv inv angeblich* * *[rI'pjuːtIdlɪ]advwie man annimmthe is reputedly the best player in the world — er gilt als der beste Spieler der Welt
* * *reputedly adv dem Vernehmen nach, angeblich, wie es heißt* * *adverbangeblich; vermeintlich* * *adv.angeblich adv. -
3 μῦθος
μῦθος, ὁ, Wort, Rede; sehr häufig bei Hom.; ποῖον τὸν μῦϑον ἔειπες, was sprachst du da für ein Wort, Il. 4, 25, öfter; πρὸς μῦϑον ἔειπε, c. acc., zu Einem ein Wort sagen, zu ihm sprechen, sehr geläufige Verbindung, wie μύϑων ἦρχε, er fing an zu sprechen, sowohl von einer öffentlichen Rede in der Volksversammlung, Od. 1, 358, Hes. O. 196, als von einem Gespräche, einer Unterhaltung zwischen Mehreren, Od. 4, 214. 239. 11, 379 u. sonst; μῦϑον ἀκούειν, ein Wort, eine Rede, das Gesagte hören; ἔπος καὶ μῦϑος verbunden, Od. 11, 561; ἑκάστου μῦϑον ἄκουεν, hörte eines Jeden Rede, 20, 389; μῦϑος παιδός, die Erzählung vom Sohne, die von ihm handelt, ihn betrifft, 11, 492. Oft bestimmter, Auftrag, Geheiß, besonders ἐπὶ μῦϑον ἔτελλεν; Versprechen, ἅλιον τὸν μὖϑον ὑπέστημεν Μενελάῳ, Il. 5, 715; Rath, wie ἅδε δ' Ἕκτορι μῦϑος ἀπήμων 12, 80, u. sonst; auch Beschluß, Anschlag, οὐδ' ἄρα Πηνελόπεια – ἦεν ἄπυστος μύϑων, οὓς μνηστῆρες ἐνὶ φρεσὶ βυσσοδόμευον, Od. 4, 675; μὴ δὴ πάντας ἐμοὺς ἐπιέλπεο μύϑους εἰδήσειν, Il. 1, 545; u. so ist es auch Od. 21, 70, οὐδέ τιν' ἄλλην μύϑου ποιήσασϑαι ἐπισχεσίην ἐδύνασϑε, der Anschlag, wo schon Schol. erkl. τῆς στάσεως (vgl. μυϑιήτης). – Aus Stellen, wie ὁ μὲν ἂρ μύϑοισιν, ὁ δ' ἔγχεϊ πολλὸν ἐνίκα, Il. 18, 252, bildet sich der Begriff des Wortes im Ggstz zur That, μύϑων τε ῥητῆρ' ἔμεναι, πρηκτῆρά τε ἔργων, 9, 443; μῦϑον τελεῖν, ein Wort erfüllen, zur That werden lassen, Od. 4, 777; vgl. ἔργῳ κοὐκέτι μύϑῳ χϑὼν σεσάλευται, Aesch. Prom. 1082. – Erzählung, μῦϑον δ' ὡς ὅτ' ἀοιδὸς ἐπισταμένως κατέλεξας, 11, 368, wo noch nicht an Erdichtung zu denken ist, welchen Nebenbegriff das Wort nirgends bei Hom. hat, den es aber schon bei Pind. annimmt, wenn er sagt δεδαιδαλμένοι ψεύδεσι ποικίλοις ἐξαπατῶντι μῦϑοι, Ol. 1, 29; vgl. αἱμύλων μύϑων ὁμόφοιτος, N. 8, 33, σοφία κλέπτει μύϑοις παράγοισα, 7, 23. – Wort, Rede ist es noch oft bei den Tragg.; βραχεῖ δὲ μύϑῳ πάντα συλλήβδην μάϑε, Aesch. Prom. 503; σαφεῖ δὲ μύϑῳ πᾶν – πεύσεσϑε, 644; μήτι μακεστῆρα μῦϑον, ἀλλὰ σύντομον λέγων, Ch. 444; σὺ δ' ἐμῶν μύϑων ἐπάκουσον, Soph. Phil. 1463; Gespräch, σοῦ γὰρ βραχύν τιν' αἰτεῖ μῦϑον, O. C. 1164; das Gerücht, Ai. 188. 224; Meldung, Botschaft, ἐμοὶ μὲν οὐδεὶς μῦϑος ἵκετο, Ant. 11, vgl. O. C. 358; ὁ μῦϑος εἰςενήνεκται νέος, Eur. Ion 1340; ἁπλοῦς ὁ μῦϑος τῆς ἀληϑείας ἔφυ, Phoen. 472, öfter; der Inhalt der Rede, Geschichte, πάντα γὰρ ἀκούσῃ μῦϑον ἐν βραχεῖ λόγῳ, Aesch. Pers. 699; Ch. 732; τὸν ὄντα εἴσῃ μῦϑον, Eur. El. 346. – In Prosa hat es gew. den Nebenbegriff des Fabelhaften, Erdichteten, bes. im Ggstz von λόγος; πότερον ὑμῖν μῦϑον λέγων ἐπιδείξω ἢ λόγῳ διεξελϑών; Plat. Prot. 320 c; μὴ πλασϑέντα μῦϑον, ἀλλ' ἀληϑινὸν λόγον, Tim. 26 e; ὅτι τοὺς ποιητὰς δέοι ποιεῖν μύϑους, ἀλλ' οὐ λόγους, Phaed. 61 b; ὥςπερ ταῖς γραυσὶ ταῖς τοὺς μύϑους λεγούσαις, Rep. I, 350 e, wie man sie Kindern erzählt, Polit. 268 e; vgl. Legg. X, 887 d Rep. II, 377 a; bes. auch Göttergeschichten, τὸν περὶ τὸν Γανυμήδη μῦϑον, Legg. I, 636 c; οἱ λεγόμενοι μῠϑοι περὶ τῶν ἐν Ἅιδου, Rep. I, 330 d; so bes. bei Sp., wie Plut. u. Luc.; die Thierfabel des Aesop, Plat. Phaed. 60 c, vgl. διελέγοντο πρὸς ἀλλήλους καὶ τὰ ϑηρία μύϑους Polit. 272 d; zuweilen auch ausführliche Untersuchungen, Epinom. 980 a, vgl. Legg. VII, 790 c; – μύϑους λέγειν, so viel wie fabeln, die Unwahrheit sagen, Dem. 50, 40 u. Sp. – Auch die Fabel, die einer Tragödie zum Grunde liegt, Arist. – Die Rhett., bei denen das Verfertigen eines μὖϑος eine gewöhnliche Uebung war, erklären oft λόγος ψευδης εἰκονίζων ἀλήϑειαν. – Ein Garten des Hiero bei Syrakus hieß μῦϑος, vielleicht wegen seiner fabelhaften Schönheit, Ath. XII, 542 a. – [Erst bei sehr späten Dichtern findet sich υ kurz gebraucht, Jac. A. P. p. LXIV, 416.].
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4 popularly
adverb1) (generally) allgemein; landläufigit is popularly believed that... — es ist ein im Volk verbreiteter Glaube, dass...
2) (for the people) volkstümlich; [all]gemeinverständlich* * ** * *popu·lar·ly[ˈpɒpjələli, AM ˈpɑ:pjəlɚ-]1. (commonly) allgemeinit is \popularly assumed that... es ist eine weit verbreitete Annahme, dass...to be \popularly known as sth city etw allgemein genannt werden; person allgemeinhin als etw bekannt seinas is \popularly believed wie man allgemein annimmt2. (by the people) vom Volkto be \popularly elected vom Volk gewählt sein* * *['pɒpjʊləlɪ]adv1) allgemeinhe is popularly believed or held or thought to be a rich man — nach allgemeiner Ansicht ist er ein reicher Mann
to be popularly known as sb/sth —
popularly supposed to be sb/sth to be popularly considered (as or to be) sb/sth — allgemeinhin als jd/etw gelten allgemeinhin or weithin als jd/etw betrachtet werden, allgemeinhin or weithin für jdn/etw gehalten werden
2) (= democratically, publicly) elected, supported vom Volk, öffentlich* * *popularly adv1. allgemein:it is popularly believed that …2. populär, volkstümlich, allgemein verständlich3. im Volksmund, landläufigpop. abk2. population Bev.* * *adverb1) (generally) allgemein; landläufigit is popularly believed that... — es ist ein im Volk verbreiteter Glaube, dass...
2) (for the people) volkstümlich; [all]gemeinverständlich* * *adv.allgemein adv.volkstümlich adv. -
5 popularly
1) ( commonly) allgemein;it is \popularly assumed that... es ist eine weit verbreitete Annahme, dass...;to be \popularly known as sth city etw allgemein genannt werden; person allgemein als etw bekannt sein;as is \popularly believed wie man allgemein annimmt;to be \popularly thought of as sth allgemein für etw akk gehalten werden2) ( by the people) vom Volk;to be \popularly elected vom Volk gewählt sein -
6 annehmen
I vt 1. qəbul etmək, işə götürmək; 2. güman etmək, zənn etmək; hesab etmək; wie man in diplomatischen Kreisen annimmt diplomatik dairələrdə güman edildiyi kimi; II sich \annehmen (G) qayğısına qalmaq (kiminsə, nəyinsə) -
7 ἜΧω
ἜΧω (vgl. ὄχος, vehi, u. s. Savelsberg diss. inaug. quaest. lezic. de radicibus graecis, der die Wurzel FΕΧ nachweis't); ἔχεισϑα, Theogn. 1316; conj. ἔχῃσϑα, Il. 19, 180; imperf. εἶχον, ep. ἔχον, alexandrinisch εἴχοσαν, = εἶχον, Posidipp. 6 (V, 209); ἔχεσκον, Hom. u. Her. 6, 12; fut. ἕξω, med. ἕξομαι, Soph. O. R. 891, u. σχήσω, bes. in der Bdtg halten, bei Hom. häufiger als ἕξω, bei den Tragikern seltener als dieses, Aesch. Eum. 662 Pers. 732 Soph. El. 216 Ai. 669 Eur. I. A. 1365; die Form σχήσῃσϑα H. h. Cer. 367, auch σχήσεισϑα geschrieben, entspricht dem conj. aor. δεσπόσσῃς; – tut. med. σχήσομαι, Ar. Av. 1335; aor. ἔσχον (nie ohne Augm.), alexandrinisch auch ἔσχα, Inscr. 1030, inf. σχεῖν, ep. σχέμεν, conj. σχῶ, opt. σχοίην, imperat. σχές, Soph. El. 1013, u. σχέ, orac. bei Schol. Eur. Phoen. 641, l. d. (vgl. παρέχω); med. ἐσχόμην, σχέσϑαι, σχέτο, Il. 7, 248. 21, 345, sonst immer mit dem Augm.; perf. ἔσχηκα (ὄχωκα nur in Zusammensetzungen erhalten, wie συνοχωκότε, s. συνέχω) u. ἔσχημαι, aor. pass. ἐσχέϑην. Vgl. noch Giese Aeol. Dial. S. 245 ff, S. auch ἴσχω, σχέϑω, und die Composita; – 11 halten, haben, u. zwar zunächst – al sassen, tragen, was die Alten durch βαστάζω, φέρω erklären, πεμπώβολα χερσίν Il. 1, 463, σκῆπτρα δὲ κηρύκων ἐν χέρσ' ἔχον 18, 105, ἔχε δὲ στεροπὴν μετὰ χερσίν 11, 484; ἐν χερσὶν βόμβυκας Aesch. frg. 51; οὐ γὰρ ἔχω χεροῖν βελέων ἀλκάν Soph. Phil. 1135; übertr., ἐν χειρὶ τῇ σῇ πάντ' ἔχεις Eur. El. 610, s. unten 5); – ἐπ' ὤμων πατέρ' ἔχων Soph. frg. Laoc. 3, 2, wie τὸ δῶρον ἀμφὶ φαιδίμοις ἔχων ὤμοις Niptr. 5, 4; so von Kleidern u. Waffen, εἷμα δ' ἔχ' ἀμφ' ὤμοισι Il. 18, 538; auch παρδαλέην ὤμοισιν ἔχων, 3, 17; ἐπὶ τὸν ὦμον, Xen. An. 6, 3, 25; στολὴν ἀμφὶ σῶμα, Eur. Hel. 561; χιτῶνας Xen. An. 1, 5, 8; τρίβωνας Dem. 54, 34; πρόσϑεν δ' ἔχεν ἀσπίδα Il. 13, 157; von Pferden ζυγὸν ἀμ φὶς ἔχοντες Od. 3, 486; αἰχμήν, σάκος, Aesch. Spt. 511. 624 u. sonst; ähnlich auch πολιὰς ἔχω (τρίχας), ich habe graue Haare, Aesch. 1, 49. – So ist auch Od. 1, 53 erklärt worden, wo von Atlas gesagt wird ἔχει δέ τε κίονας αὐτὸς μακράς, αἳ γαῖάν τε καὶ οὐρανὸν ἀμ φὶς ἔχουσιν, er hält die Säulen u. tragt sie, die den Himmel u. die Erde von einander halten; vgl. Hes. Th. 517 Ἄτλας δ' οὐρανὸν εὐρὺν ἔχει; οἱ κίονες τὰ ἐπικείμενα βάρη Arist. Metaphys. 4, 23. Aber in der Homerischen Stelle nimmt man ἔχει besser = er beaufsichtigt, hütet, wie Odyss. 4, 737 καί μοι κῆπον ἔχει πολυδένδρεον. – Κάρη ὑψοῠ, hoch halten, Il. 6, 509. 16, 266; κάρη ὑπὲρ πασῶν, das Haupt über alle erheben, Od. 6, 107. Auch ἐν γαστρὶ ἔχουσα, Her. 3, 32 u. Sp., von den Schwangeren gesagt, ist hierher zu ziehen, wofür γυνὴ ἔχουσα allein gesagt ist 5, 41; vgl. Arist. Polit. 7, 16. – bl halten, bes. festhalten; Il. 9, 209; χειρὸς ἔχων Μενέλαον, ihn bei der Hand haltend, 4, 154; 11, 488; Πάτροκλος ἑτέρωϑεν ἔχεν ποδός 16, 763; ὑπὸ ζυγῷ λόφον Soph. Ant. 292; λαβεῖν καὶ σχεῖν Plat. Theaet. 197 c; ἔχειν τινὰ μέσον, ihn in der Mitte des Leibes gefaßt halten, wie der Ringer, Ar. Nubb. 1047; im pass., ἔχομαι μέσος, Ach. 546; Equ. 388; gefangen halten, τῶν ἀνδρῶν τῶν μὲν διεφϑαρμένων, τῶν δὲ ζώντων ἐχομένων Thuc. 2, 5; so ἔχονται οἱ ἄνδρες Xen. An. 7, 3, 47. Aehnl. auch νίκης πείρατ' ἔχονται ἐν ϑεοῖσιν, sind in der Gewalt der Götter, Il. 7, 102. Anhalten, ἵππους 4, 302, zusammenhalten, σάρκας τε καὶ ὀστέα ἶνες ἔχουσιν Od. 11, 219. – 2) In seiner Hand halten ist im Besitzhaben, besitzen, inne haben: – a) von Göttern, die einen Tempel, ein Land besitzen, als Schutzgottheiten darin walten, Aesch. Βρόμιος δ' ἔχει τὸν χῶρον, Eum. 24 u. öfter; Soph. O. C. 40. 54 Tr. 199; ναούς Eur. Suppl. 2; οἱ τὴν πόλιν ἔχοντες ϑεοί Plat. Legg. IV, 717 a, wie bei Hom. οἳ Ὄλυμπον ἔχουσι, Il. 5, 890, τοὶ οὐρανὸν εὐρὺν ἔχουσι, 21, 267 u. öfter. So auch Thuc. 2, 74 u. Sp., z. B. D. Sic. 20, 7. – bl von Menschen, eine Stadt od. ein Land inne haben, bewohnen, ἀνϑρώπων, οἳ τήνδε πόλιν καὶ γαῖαν ἔχουσιν Od. 6, 177; οἶκον 6, 183; von den Todten, οὖδας ἔχει, 23, 46, er nimmt den Boden ein, bedeckt ihn; οἳ γᾶς ἔσχατον τόπον ἀμφὶ Μαιῶτιν ἔχουσι λίμναν Aesch. Prom. 417; ὁ τὰν Κρῖσαν βο υνόμον ἔχων ἀκτάν Soph. El. 175; Σαλαμῖνος βάϑρον Ai. 135; ähnlich ἔχεις χῶρον οὐχ ἁγνὸν πατεῖν, du stehst auf einem Platz, O. C. 37; Συρίαν Xen. Cyr. 8, 3, 24. Auch von Thieren, τὰ ὄρη ἔχουσιν Xen. Cyn. 5, 12. 24. – c) in Besitz haben als Herrscher; τὸ Κάδμου ἑπτάπυλον ἔχει κράτος Eur. Herc. Fur. 543; σκῆπτρα καὶ ϑρόνους Soph. O. C. 426; τυραννίδα Eur. Phoen. 485. – d) wie bei den Göttern u. den Herrschern der Begriff des Verwaltens u. der Fürsorge hervortritt, so ist ἔχειν κῆπον Od. 4, 737 = die Aufsicht über den Garten haben, ihn besorgen, vgl. oben; πατρώϊα ἔργα, das Land bestellen, 2, 22; πύλαι, ἃς ἔχον Ωραι Il. 5, 749, ἔχειν τὰς ἀγέλας Xen. Cyr. 7, 3, 7; vgl. Il. 24, 280 ἵππους αὐτὸς ἔχων ἀτίταλλε, er pflegte sie u. zog sie auf; bei Dem. 47, 45 ist ἔχειν τὰς δίκας die Gerichte verwalten. – el allgemein vom Besitz, τἀγαϑὸν χεροῖν ἔχοντες Soph. Ai. 944, vgl. Dem. ἔστι γὰρ ἔχειν καὶ τὰ ἀλλότρια, καὶ οὐχ ἅπαντες οἱ ἔχοντες ἔχο υσι τὰ ἑαυτῶν, 7, 26, der Besitz ist nicht ihr Eigenthum; αὐτῷ ταὐτά σοι δίδωμι ἔχειν Eur. Hec. 1276; ὅπως καὶ ἔχοντές τι οἴκαδε ἀφίκοιντο Xen. An. 5, 9, 17, vgl. Cyr. 4, 1, 20, mit Beute; ὁ ἔχων τι, der Etwas hat, Her. 6, 22; οἱ ἔχοντες τὰς οὐσίας Xen. Hell. 5, 2, 7; absolut, ὁ ἔχων, der Reiche, Soph. Ai. 157; Eur. Alc. 58; Xen. An. 7, 3, 28; οἱ οὐκ ἔχοντες, die Armen, Eur. Suppl. 240; ὁ ἔχων neben πλουτῶν entggstzt den ἐν ταῖς ἐσχάταις ἀπορίαις ὄντες Dem. 45, 73. Aehnl. χρέα πολλῶν ταλάντων ἔτ' ἔχων, ausstehende Forderungen habend, Dem. 36, 41, vgl. 37, 12 αἰτιώμενοι πολλῷ πλείονος ἄξια ἔχειν ὧν ἐδεδώκειμεν χρημάτων, auch von Forderungen. Daher πλέον ἔχειν, Vortheil haben, μεῖον ἔχειν, den Kürzern ziehen, Xen. Cyr. 1, 6, 26. 7, 3, 35. – f) hierher gehört auch die Vbdg "zur Frau haben", οὕνεκ' ἔχεις Ἑλένην Od. 4, 569, ἄλοχον Il. 9, 336, vgl. 3, 53. 13, 173; pass., τοῦπερ δὴ ϑυγάτηρ ἔχεϑ' Ἕκτορι Il. 6, 398; auch in Prosa, Xen. Cyr. 1, 5, 4 u. sonst; auch von Geliebten, Thuc. 6, 54, wie der bekannte Ausspruch Aristipps in Beziehung auf die Lais: ἔχω, ἀλλ' οὐκ ἔχομαι Ath. XII, 244 d D. L. 2, 75. – g) bei sich haben, als Gast, οἷον μέν τινα τοῦτον ἔχεις ἐπίμαστον ἀλήτην, was hast du da für einen Landstreicher, Od. 20, 377; πολλοὺς ἔχων ἄνδρας λοχίτας Soph. O. R. 750; bes. vom Feldherrn, στρατὸν ἔχων Her. 7, 8, 4; τοὺς ὁπλίτας ἔχων, die Soldaten bei sich habend, Xen. u. A. oft, wo man das Particip einfacher durch mit übersetzen kann, selten mit der Präposition, τοὺς βελτίστους ἔχων μεϑ' ἑαυτοῦ Xen. Cyr. 1, 4, 17. Vgl. noch προϑύμως εἶχε ὑπακουούσας Xen. Cyr. 1, 6, 19, wie πειϑομένους αὐτοὺς πολὺν χρόνον οὐ δυνήσομαι ἔχειν, im Gehorsam erhalten, sie als gehorsame behalten, 7, 2, 11. – Aehnlich Ζῆν' ἔχων ἐπώμοτον, als einen Vereidigten, Zeugen, den Zeus für sich haben, Soph. Tr. 1178. – Zuweilen scheint es uns pleonastisch zu stehen, ἀναπτερώσας αὐτὴν οἴχεαι ἔχων ἐκκλέψας Her. 2, 115, du gehst mit ihr fort, u. so ἀπῆλϑεν ἔχων, er ging damit fort. – g) In Besitz nehmen, erlangen; π οῠ δύςοιστον ἕξομεν τροφάν Soph. O. C. 1684; στέφανον εὐκλείας Ai. 460; νίκης γέρας El. 677; so ist ἔσχε τὴν ἀρχήν zu fassen, Thuc. 6, 54 Xen. Cyr. 1, 5, 2 u. sonst; πρὶν ἔχεσϑαι τὰ ἄκρα, ehe sie eingenommen wurden, 3, 2, 12; Πύλου ἐχομένης Thuc. 4, 54; Sp., wie Plut. Rom. 18; Aesch. Τροίαν Ἀχαιοὶ τῇδ' ἔχουσι, Ag. 311. Bei Dem. 32, 14, τὴν ναῦν οἱ ἐπὶ τῇ νηῒ δεδανεικότες εὐϑέως εἶχον, ist es "in Beschlag nehmen"; τεύχε' ἔχονται, die Waffen werden festgehalten, sind geraubt, Il. 18, 197, wie ἔντεα μετὰ Τρώεσσιν ἔχονται 18, 130. – h) inne haben, umgeben, φρένες ἧπαρ ἔχουσι Il. 9, 301, αἴϑρη ἔχει κορυφήν, Heitere umgiebt den Gipfel, Od. 12, 76; vgl. αἰεὶ δ' ὄμβρος ἔχει τεϑαλυῖά τ' ἐέρση 13, 245; τοὺς δ' ἄκραντος ἔχει νύξ Aesch. Ch. 68. – il erhalten, retten, beschirmen; ὅς τέ μιν αὐτὴν ῥύσκευ, ἔχες δ' ἀλόχους Il. 24, 729; τοῦ δὲ καὶ ἄλλο τόσον μὲν ἔχε χρόα χάλκεα τεύχη 22, 322. – 3) Worauf zu halten, wohin richten, wie ὀϊστὸν ἔχεν, er richtete den Pfeil, Il. 23, 871, denn den Bogen hält man auf den Gegenstand hin, den man treffen will. So χεῖράς τε καὶ ἔγχεα ἀντίον ἀλλήλων, sie richteten die Fäuste u. Schwerter gegen einander, 5, 569. Bes. von Pferden u. Schiffen, darauflos treiben, steuern, ἵππο υς, 3, 263. 5, 230. 240. 829. 841. 8, 139. 23, 423, νῆας, Od. 9, 279. 10, 91. 11, 70; παρὲξ ἔχε δίφρον Hes. Sc. 352; παρὰ τὴν ἤπειρον ἔχον τὰς νέας Her. 6, 95; mit Auslassung von ἵππους u. νῆας steht es scheinbar intr., Πύλονδ' ἔχον, ich hielt oder steuerte auf Pylos hin, Od. 3, 182; Πάτροκλος δ' ᾗ πλεῖστον ὀρινόμενον ἴδε λαόν, τῇ ῥ' ἔχε ὁμ οκλήσας, da fuhr, lenkte er hin, Il. 16, 378, vgl. 23, 325. 401. 422; ὑπ' ἐσχάτην στήλην ἔχων ἔχριμπτ' ἀεὶ σύριγγα Soph. El. 710, vgl. 724; τάχ' ἄν τις ἄκων ἔσχε, landete an, Phil. 305; π οῖ Ar. Ran. 188; so νέες ἕσχον εἰς τὴν Ἀργολίδα χώρην Her. 6, 92; πρὸς Σαλαμῖνα 8, 40; bes, oft Thuc., εἰς Φειὰν σχόντες 2, 25, πρὶν τῇ Δήλῳ ἔσχον 3, 29, κατὰ τὸ Ποσειδώνιον 4, 129, σχὼν ἐς Σκιώνην 5, 2, ἐς τὸν αἰγιαλόν 6, 52; κάτω ἔχειν Plat. Rep. V, 465 c. – Aehnlich sind Vbdgn wie ὅστις πημάτων ἔξω πόδα ἔχει Aesch. Prom. 264; ἴσως ἂν ἐκτὸς κλαυμάτων ἔχοις πόδα Soph. Phil. 1244, wie ἔξω πραγμάτων ἔχειν πόδα Eur. Heracl. 110; σαυτὸν ἐκποδὼν ἔχων, dich entfernt haltend, Aesch. Prom. 344, wie συμβουλεύουσιν, ἐκποδὼν ἔχειν ἐμαυτόν Xen. Cyr. 6, 1, 37; τὸν ὦμον γυμνὸν πρὸς γυμνῷ τῷ Κριτοβούλου ὤμῳ ἔχων, daran haltend, lehnend, Conv. 4, 27; übertr., στυγερὰν ἔχε δύςποτμον ἀρὰν ἐπ' ἄλλοις, er richtete den Fluch gegen sie, Soph. Phil. 1105; ὧδ' ἐφάλοις κλισίαις ὄμμ' ἔχων Ai. 190, er richtete sein Auge auf die Zelte; ϑἀτέρᾳ νοῦν ἔχοντα Tr. 272, seine Gedanken, seinen Sinn worauf richten, δεῦρο νοῦν ἔχε, hierauf gemerkt, Eur. Or. 1181; ἐκεῖσε Phoen. 363; in Prosa nicht selten, ὅπως ἥκιστα πρὸς αὐτοὺς νοῦν ἔχοιεν Thuc. 3, 22, wie γνώμην 3, 25. – 4) zurückhalten, anhalten, hemmen, bes. den angreifenden Feind, den Angriff aushalten, bestehen, κρατερὴ δ' ἔχεν ἲς Ὀδυσῆος Il. 23, 720, οὐδὲ μίνυνϑ' ἕξουσι – Πηλείωνα 20, 27, χεῖρας Od. 22, 70; δάκρυον 16, 191; ὀδύνας, d. i. die Schmerzen stillen oder lindern, Il. 11, 848; κῦμα Od. 5, 451; Ἑλλήςποντον ἱερὸν ἤλπισε σχήσειν Aesch. Pers. 732; τὰν φόνιον ἔχετε φλόγα Eur. Tr. 1318; ἔχ' αὐτοῦ πόδα σόν, halt deinen Fuß dort an, I. T. 1159; Πέρσας ἔσχον Plat. Menex. 239 d, wie Xen. An. 7, 1, 20 u. sonst; βουϑυτοῦντά μ' ἀμφὶ βωμὸν ἔσχετε, hieltet mich zurück, hindertet mich, Soph. O. C. 892, vgl. Phil. 1332; ὃς παρὰ νηυσὶν ἔχεις ἀέκοντας ἑταίρους Il. 16, 204; ἔσχε μαργῶντα αὐτόν Eur. Phoen. 1156; δοιοὶ δ' ἔντοσϑεν ὀχῆες εἶχον πύλας Il. 12, 456, wie ϑύρην δ' ἔχε μοῠνος ἐπιβλής 24, 453; πύργων γῆς ἔσχομεν κατασκαφάς, wir hielten die Zerstörung ab, Eur. Phoen. 1203; mit folgendem inf., ἦ τινα καὶ Δαναῶν σχήσω ἀμυνέμεναι, ob ich auch einen der Danaer hemmen, hindern werde, Il. 17, 182; 22, 412; gew. mit μή, οὐκ ἄν ποτ' ἔσχον μὴ τάδ' ἐξειπεῖν πατρί Eur. Hipp. 658, wie Ἀριστόδικος ἔσχε μὴ ποιῆσαι ταῠτα Κυμαίους, hielt die K. ab, dies zu thun, Her. 1, 158, vgl. 9, 12; auch tritt der Artikel dazu, τὸ δὲ μὴ λεηλατῆσαι ἑλόντας σφέας τὴν πόλιν ἔσχε τόδε, daß sie nicht plünderten, hinderte Folgendes, 5, 101, wie φόβος τε συγγενὴς τὸ μὴ 'δικεῖν σχήσει Aesch. Eum. 662; – mit dem genit., wovonabhalten, ὃς τὸν λωβητῆρα ἔσχ' ἀγοράων Il. 2, 275; ὃ ταύτην τῶν μακρῶν σχήσει γόων Soph. El. 367; ὅς νιν φόνου ἔσχε Eur. Herc. Fur. 1005; τοὺς πολεμίους τῆς ἐς τὸ πρόσϑεν προόδου, vom weiteren Vordringen abhalten, Xen. Cyr. 7, 1, 36; ἀσκὸς δύο ἄνδρας ἕξει τοῦ μὴ καταδῠναι An. 3, 5, 11, vgl. Hell. 4, 8, 5. – Aehnlich ist μῦϑον σιγῇ Od. 19, 502; σῖγα ἕξομεν στόμα, den Mund halten, Eur. Hipp. 660; εἶχε σιγῇ Her. 9, 93 ( σιγή). – Auch c. dat., οὐδέ οἱ ἔσχεν ὀστέον, widerstand ihm nicht, Il. 16, 740. – 5) habenin allgemeinster Bedeutung von den verschiedensten Zuständen des Leibes u. der Seele. Die Verbindungen mit Substantivis, die sich oft als Umschreibungen für einfache Verba ansehen lassen, sind bei diesen aufgeführt und werden hier nur kurz zusammengestellt: a) ἡλικίαν, ein Alter haben, Xen. Cyr. 1, 6, 34; ἥβην Plat. Prot. 309 b; ähnlich ἡμέρας δύο ἢ τρεῖς τῆς ἀρχῆς ἔχειν Plut. Cic. 9; –. βίοτσν εὐαίων' ἔχειν, ein glückliches Leben haben, Soph. Tr. 81, wie αἰῶνα τλάμον' ἕξω O. C. 734. – b) ἃς ἔχεις ὀργὰς ἄφες Aesch.Prom. 315; νοῦν ἔχειν Soph. El. 1001, vgl. 1457; φρόνησιν τάνδε O. R. 664, φρένας Phil. 1115; anders φρεσίν oder ἐν φρεσὶν ἔχειν, im Geiste festhalten, behalten, Hom., wie νῷ ἔχειν, sich erinnern, Plat. Euthyphr. 2 b; ἄγρας ἀΰπνους ἔχων, = ἀγρεύων, Soph. Ai. 867; – αἰσχύνην ἔχειν, = αἰσχύνεσϑαι, Eur. Andr. 243; vgl. αἰσχύνη, wo auch ἐν αἰσχύναις ἔχειν angeführt ist, wie ἐν αἰσχύνῃ ἔχειν, Xen. Cyr. 5, 1, 36, u. δι' αἰσχύνης ἔχω, Eur. I. T. 683; – βλάβην ἔχειν, = βλαφϑῆναι, Soph. Ai. 1304; – βοὴν ἔχειν, ertönen, Il. 18, 495, wie καναχὴν ἔχειν, Getöse machen, 16, 105 u. oft; – γνώμην ἔχειν, = γνῶναι, – δεῖμα, Furcht haben, Soph. Ai. 636; – διάνοιαν ἔχειν, = διανοέομαι, Plat. Legg. VIII, 828 d; – δίκην ἔχει, = δίκαιόν ἐστι, Plat. Rep. VII, 520 b; – ἔγκλημά τινι, = ἐγκαλεῖν, Soph. Phil. 322; – ἐλπίδα, Hoffnung haben, hoffen, Soph. Ai. 600 u. öfter; – ἐπιϑυμίαν Eur. Andr. 1282; δι' ἐπιμελείας ἔχειν, s. ἐπιμέλεια, ἐπιστήμην, Soph. Ant. 338; ἔρευναν ἔχειν, = ἐρευνᾶν, O. R. 566; ἔρωτα, Plat. Phaedr. 239 a, wie ἔρον Eur. El. 297; εὔνοιάν τινι, Or. 867; ἡσυχίαν ἔχω, = ἡσυχάζω, – ϑήραν, Soph. Ai. 561, Jagd halten; – κότον, Zorn hegen, Il. 1, 82; – λιτάς τινι, flehen zu Einem, Soph. O. C. 1309; λόγον ἔχει, hat Grund, ist vernunftgemäß, Plat. Theaet. 157 d; – μεριμνήματα, sorgen, Soph. Phil. 187; – μέμψιν τινί, tadeln, Aesch. Prom. 443 Soph. Phil. 1243, wie ἕν σοι μομφὴν ἔχω Eur. Or. 1069, vgl. Phoen. 773; auch Ar. Paz 633; – μνείαν u. μνήμην τινός, = μιμνήσκεσϑαι, μεμνῆσϑαι, – οἶκτον, = οἰκτείρω, Soph. Ai. 521; ὀργήν, = ὀργίζεσϑαι, Phil. 1293, wie τὴν ὀργὴν ἐπὶ Μειδίαν ἔχειν Dem. 21, 70; auch δι' ὀργῆς ἔχειν τινά, Thuc. 2, 37. 64, wie ἐν ὀργῇ ἔχειν 2, 18, ἐν ὀῤῥωδίᾳ, fürchten, 2, 89; δι' ἡσυχίας, 2, 22; vgl. auch δι' ἐλπίδος ἔχειν, διὰ φυλακῆς u. ähnl. unter διά; διὰ χειρὸς ἔχειν, an 1 a) erinnernd, in den Händen haben, in seiner Gewalt haben, womit beschäftigt sein, vgl. Aesch. Suppl. 193; Soph. Ant. 1243; τὰ τῶν συμμάχων Thuc. 2, 13. 76; γάμους ἑτοίμους ἐν χεροῖν ἔχειν Eur. Hel. 1402; vgl. Her. 1, 35; auch μετὰ χεῖρας ἔχειν τι, 7, 16, 2, wie Thuc. 1, 138; – διὰ στόματος ἔχειν, im Munde haben, Plut. Lyc. 6, wie ἀνὰ στόμ' αἰεὶ καὶ διὰ γλώττης ἔχειν Eur. Andr. 95; διὰ στέρνων ἔχειν, von der Gesinnung, Soph. Ant. 635; – παρουσίαν ἔχειν, = παρεῖναι, Soph. Ai. 536; – πόϑον βορᾶς Eur. Or. 189; προϑυμίαν Phoen. 909; Plat. Tim. 23 c; – προμηϑίαν ἔχειν τινός u. πρόνοιαν, Eur. Alc. 1057. 1064; σπουδήν Hec. 673; συγγνώμην ἔχειν, = συγγιγνώσκειν, Tragg.; – σπάνιν ἔχειν, = σπανίζειν, Soph. O. R. 1461; – σωφροσύνην, besonnen sein, Xen.; – τέλος, wie wir "ein Ende haben", Il. 18, 378; Plat. Rep. VI, 502 c; – ὕβριν, Uebermuth treiben, Frevel üben, Od. 1, 368. 17, 109; Soph. El. 523; ä. δῆριν, μάχην ἔχειν; – φϑέγμα ὅσιον Eur. Herc. Fur. 927 Andr. 925, vgl. βοάν; – φϑόνον, Neid hegen, Aesch. Prom. 891; – φροντίδα τινός Eur. Med. 1301; Soph. Phil. 210; ὤραν O. C. 387; – φυγὴν δὀμων Aesch. Ch. 252; – φυλακάς, Wache halten, bewachen, Il. 9, 471; Eur. Andr. 962; ἀλαοσκοπιήν Il. 13, 10 Od. 8, 285; σκοπιήν, = σκοπιάζειν, 8, 302; Her. 5, 13; – φύσιν ἔχει, es ist naturgemäß, Plat. Rep. V, 473 a; – χρείαν ἔχειν τινός u. ähnlich ἐπιδευὲς ἔχειν τινός, einer Sache Noth haben, sie vermissen, Il. 19, 180. – c) wie bes. von unglücklichen Zuständen gesagt wird κακόν, γῆρας ἔχειν, Od. 20, 83. 24, 250, ἕλκος, ll. 19, 49, ἄχεα ϑυμῷ, 3, 412, πένϑος φρεσίν, Od. 7, 219, πόνον, Hes. So. 310, κακά, συμφορἀν, Plat. Prot. 309 b Phaedr. 231 c, so wird auch umgekehrt gesagt πότμος μ' ἔχει, Soph. Ir. 270, mich hält gefesselt, wie ὕπνος Phil. 811, ϑάνατος ἐν τάφοις O. R. 942; auch ἐπεὶ γὰρ ἔσχε μοῖρ' Ἀχιλλέα ϑανεῖν, Phil. 1132; vgl. πυρετὸς τὸν ἄνϑρωπον ἔχει Arist. Metaphys. 4, 23; was auf viele andere, bes. Gemüthszustände übertragen wird, ἀνάγκη σε ἔχει Plat. Euthyd. 293 e, ἦ ῥά σε οἶνος ἔχει φρένας Od. 18, 391, bethört dich; φόβος μ' ἔχει φρένας Aesch. Suppl. 379; eben so mit doppeltem acc., στρόφος μ' ἔχει τὴν γαστέρα κὠδύνη Ar. Th. 484; ἄγνοιά μ' ἔχει Soph. Tr. 349, αἰδώς Eur. Hec. 970 Gr. 460, ἀφασία u. ä., die man unter den subst. nachsehen kann; – ὄφρα με βίος ἔχῃ Soph. El. 318, so lange ich lebe; οὓς ἔχε γῆρας Il. 18, 515; γέλως ἔχει τινά, kommt ihn an, Od. 8, 344; – δύη 14, 215; ἔρως χρημάτων Eur. Suppl. 178; Aesch. Suppl. 516; – εὐεργεσίαι αὐτοὺς εἶχον, verpflichteten sie, waren ihnen erzeigt, Her. 1, 69; – ϑαῦμα u. ä., ἄγη, σέβας, Hom. u. Tragg.; – ἵμερος Soph. O. C. 1723; – κίνδυνος πόλιν ἔσχε Eur. Hec. 5; κλέος, Hom. u. Folgde, wie φάμα, Eur. Med. 470; ἵνα λόγος ἀγαϑός σε ἔχῃ πρὸς ἀνϑρώπων Her. 7, 5; κομιδή Od. 24, 249; ὄκνος Soph. O. C. 658; πάϑος Plat. Conv. 217 c; λιμός, δίψη, Aesch. Ch. 746; μένος ἠελίοιο ἔχεν μιν, die Gluth der Sonne ergriff ihn, Od. 10, 160; προϑυμία Eur. Ion 1110; vgl. Plat. Soph. 239 b; – τέρψις Soph. O. R. 1477; – φιλοψυχία Plat. Apol. 37 c; φλυαρία Rep. I, 336 c; – ὅτου σε χρεία καὶ πόϑος μάλιστ' ἔχει Soph. Phil. 642; ὅτ' ἂν ὠδίνουσαν ἔχῃ βέλος ὀξὺ γυναῖκα Il. 11, 269; ὥς σφεας ἡσυχίη εἶχε πολιορκίης, als sie Ruhe hatten, Her. 6, 135. – Auch passio., gefesselt, gehalten werden, behaftet sein, ἀνάγκῃ ἔχεσϑαι, Xen. An. 2, 5, 21; ἔχομαι κακότητι καὶ ἄλγεσι Od. 8, 182; ἄσϑματι Il. 15, 10; κωκυτῷ καὶ οἰμωγῇ 22, 409; – ὑπὸ ἐπιϑυμίας Plat. Rep. III, 390 c; μανίαις Legg. IX, 881 b; περιπλευμονίᾳ Lach. 192 c; ν οσήμασι, mit Krankheiten behaftet, Phil. 45 b; – ὀργῇ, ἀγρυπνίῃσι, Her. 1, 141. 3, 129. – Aehnlich οἷσιν εἴχετ' ἐν κακοῖς Soph. Ai. 265, vgl. 1124; ἐν ἀπορίᾳ ἔχεσϑαι, von Verlegenheit, von Noth bedrängt werden, Plat. Gorg. 522 a; ἐν ξυμφοραῖς τε καὶ πένϑεσι Rep. III, 395 e, wie ἐν ἀπόρῳ Thuc. 1, 25 u. ὑπ' ἀπορίας πολλῆς Plat. Legg. VI, 780 b. – d) von anderer Art sind die folgdu Verbindungen, wo man es durch παρέχειν erklären kann: ἀγανάκτησιν ἔχειν, Gelegenheit zum Unwillen geben, Unwillen verursachen, Thuc. 2, 41; αἰσχύνην οὔπω ἔχοντος τοῠ ἔργου, es brachte noch keine Schande mit sich, 1, 5; – αἰτίαν ἔχειν, die Schuld tragen, beschuldigt werden, Soph. Ant. 1296; πολλῶν κακῶν Eur. El. 213; ὑπό τινος, Aesch. Eum. 99. 549; mit folgendem ὡς, Plat. Rep. VIII, 565 b, wie πολλὴν τὴν αἰτίαν ὑπὸ τῶν στρατιωτῶν εἶχε Thuc. 6, 46; auch δι' αἰτίας ἔχειν, 2, 60 u. ἐν αἰτίᾳ ἔχειν, beschuldigen, s. αἰτία. Eben so ὑποψίαν ἔχειν, verdächtig sein, Dem. 57, 24, aber auch Argwohn hegen, 61, 5; – αἴσϑησιν ἔχειν, bemerkt werden, ταῦτ' ἀπιστίαν, ταῠτ' ὀργὴν ἔχει, Dem. 10, 44, erregt Mißtrauen u. Zorn; κατάμεμψιν ἔχειν, Grund zum Tadel geben, Thuc. 2, 41; ἔλεον ἔχειν, Mitleid erregen, Plut. Them. 10; ὄψιν, den Anblick gewähren, Xen. An. 5, 9, 9; vgl. προὐφάνης δὲ φιλτάτην ἔχων πρόςοψιν Soph. El. 1277; ἱδρῶτα οὐκ ὀλίγον ἔχει τοῖς ὁδοιπόροις ὁ ἐπ' ἀρετὴν οἶμος, eigtl. er hat Schweiß für die, verursacht den Wanderern Schweiß, Luc. Hermot. 2 (anders ist τιμήν, φϑόνον ἔχειν παρά τινι, Plut. Sol. 29 Them. 29); – πικρὰς ὠδῖνας ἔχουσαι beißen die Eileithyien, die bittere Wehen verursachen, Il. 11, 272. – 6) vom Gewicht, haben, schwer sein, νόμισμα εἶχεν Ἀττικὰς δραχμὰς δέκα D. Sic. 11, 26, vgl. 2, 9; τράπεζα σταϑμὸν ἔχουσα ταλάντων πεντακοσίων, der funfzig Talente wog. – 7) aus Verbindungen, wie ὄφρ' ἂν ἔχῃς βόσκειν σὴν γαστέρα, Od. 18, 364, damit du habest, den Bauch zu nähren, daß du deinen Bauch nähren könnest, entwickelt sich die Bedeutung können, vermögen, im Stande sein, οὐδὲ πόδεσσιν εἶχε στηρίξασϑαι, er konnte sich nicht auf die Füße stützen, Il. 21, 242 u. öfter; am Gewöhnlichsten mit dem inf. aor., ἔχω φράσαι, ich habe zu sagen, kann anzeigen, Pind. Ol. 13, 11 N. 7, 56; οὐδὲν ἀντειπ εῖν ἔχω Aesch. Prom. 51; οὐκ ἔχω προςεικάσαι Ag. 158; ταῠτα γάρ σ' ἔχω μόνον προςειπεῖν Soph. O. R. 1071; τὸ μέλλον οὐκ ἔχω μαϑεῖν Eur. Hec. 761; τάδε μὲν ἔχομεν ὁρᾶν Soph. Tr. 946; πόλλ' ἂν λέγειν ἔχοιμι Phil. 1036; in Prosa bes. mit λέγειν u. ä., οὐδὲν ἔχουσιν οὔτε ἀποκρίνασϑαι οὔτε ἐρέσϑαι Plat. Prot. 329 a. Auch ohne den inf., ἀλλ' οὔπως ἔτι εἶχε Il. 17, 354; λέγοις ἄν, εἴ τι τῶνδ' ἔχοις ὑπέρτερον Aesch. Ch. 103, wo man λέγειν leicht ergänzen kann, wie Xen. An. 2, 1, 9, ἀποκρίνασϑε, ὅ τι κάλλιστον ἔχετε, ein ἀποκρίνασϑαι, antwortet, was ihr am Besten zu antworten wißt. Vgl. noch ἐξ οἵων ἔχω, αἰτῶ, so sehr ich kann, Soph. El. 1379, wie ἐπεκούρησας ὅσον εἶχες φίλοις Eur. I. A. 1453. – Noch häufiger folgt, bes. in Prosa, ein Fragesatz, οὐκ ἔχω τί φῶ, ich weiß nicht, was ich sagen soll, ich habe Nichts zu sagen, Aesch. Ch. 89; Soph. O. C. 318 u. sonst; οὐκ ἔχω τίς ἄν γενοίμαν Aesch. Prom. 907; ὅπως μολούμεϑ' ἐς δόμους οὐκ ἔχω Soph. O. C. 1740; ὑμῖν οὐκ ἔχω τί χρήσομαι Eur. Heracl. 440 u. sonst, ich weiß nicht, was ich mit euch machen soll; τὰ ἐπιτήδεια οὐκ εἶχον ὁπόϑεν λαμβάνοιεν Xen. An. 3, 5, 3; Sp., wie Luc., οὐκ εἶχον ὅπως ἐκμάϑοιμι Philops. 35. – Uebh. w i ssen, verstehen, eigentlich, τέχνην δὲ κακὴν ἔχει, er besitzt die Kunst, hat sie inne, Hes. Th. 770, wie Eur. I. T. 43; neben ἐπίστασϑαι, Her. 3, 130; λέληϑα ταύτην ἔχων τὴν τέχνην Plat. Theaet. 149 a; ἰατρικήν Prot. 322 c, wie ἐπιστήμην Euthyd. 273 e; τὰ πρὸ τῆς τέχνης μαϑήματα Phaedr. 269 b; ἱκανῶς ἔχομεν τοῦτο, ὅτι, das wissen wir wohl, daß, Phaed. 71 a; οἱ τὰς τέχνας ἔχοντες, die Kunstverständigen, Künstler u. Handwerker, Xen. Mem. 3, 10, 1. Auch ἵππων ἀϑανάτων ἐχέμεν δμῆσίν τε μένος τε, Il. 17, 476, kann man hierherziehen, das Bändigen verstehen. Man vgl. noch ἔχεις τι κἀξήκουσας Soph. Ant. 9, εἴ τιν' ἄλλην μαντικῆς ἔχεις ὁδόν O. R. 311; auch ἔχεις τίνα σωτηρίαν; Eur. Or. 776, weißt du ein Mittel zur Rettung? wie οὐκ ἔχω κατακρυφάν Soph. O. C. 218, ich weiß nicht zu verbergen; ἄλλον δ' αἶνον ἔχω ματροπόλει ib. 713, ich kann sie loben. Vgl. noch ἅλωσις. – 8) intr., sichverhalten, sich in einer Lage, Verfassung, Stimmung u. dgl. befinden, – al gew. mit Adverbien, durch sein mit dem Adjectivum zu übersetzen; εὖ ἔχει, er steht gut, Od. 24, 245, wie bei den Attikern häufig καλῶς ἔχει, es ist gut; ἀναγκαίως ἔχει, es ist nohwendig (s. unter ἀναγκαῖος, wie übh. diese Verbindungen bei den betreffenden Adjectivis angegeben sind). Bes. häufig οὕτως ἔχει, so verhält es sich, so steht es, Ar. Plut. 110 u. A.; οὕτω δ' ἐχόντων sc. τῶν πραγμάτων, in solcher Lage, Xen. An. 3, 2, 10; οὕτω δ' ἔχει, unter der Bedingung, 5, 6, 12; auch οἶδα ταῠτα τῇδ' ἔχοντα, Soph. Phil. 1320; οἶσϑ' ὡς ἔχει; weißt du, wie oder was es ist? Plat. Phaedr. 236 d; – ὥςπερ εἶχεν, von Her. an bei den Geschichtschreibern häufig, so wie er gerade war, wie er ging u. stand, sogleich, sofort, ὀργῇ ὡς εἶχεν ἐλϑών Her. 1, 114, vgl. 1, 61; ἐμοὶ δοκεῖ πλεῖν ὥςπερ ἔχομεν, ohne Verzug, Thuc. 3, 30; vgl. Xen. Cyr. 3, 1, 7 An. 4, 1, 19; Folgde; σκάπτε ὡς ἔχεις Luc. Tim. 40. – Oft tritt zur näheren Erklärung ein gen. hinzu, ὡς ὀργῆς ἔχω Soph. O. R. 345; πῶς εὐμενείας ἔχεις Eur. Hel. 320, eigentlich, wie du dich in Beziehung auf das Wohlwollen verhältst, wie wohlwollend du bist; ὡς ποδῶν εἶχε Her. 6, 116, was die Füße vermochten, wie ὡς τάχους εἶχε, so schnell er konnte, 8, 107; Thuc. 2, 90; ὡς ἔχοι τῆς μνήμης 1, 22; μετρίως ἔχων βίου Her. 1, 32; εὖ σώματος ἔχει, er befindet sich wohl, Plat. Rep. III, 404 d; οὐ γὰρ οἶδα παιδείας ὅπως ἔχει καὶ δικαιοσύνης Gorg. 470 e, wie es mit ihm in Ansehung der Bildung u. Gerechtigkeit steht, wie gebildet u. gerecht er ist; Folgde häufig, ὡς ἕκαστος ἑτοιμότητος καὶ βουλήσεως ἔσχε Plut. Cam. 32, wie Jeder bereitwillig war. Vgl. noch ὅπου συμφορᾶς ἔχεις, in welchem Unglück du dich befindest, Eur. El. 236. – Doch auch εὖ oder κακῶς ἔχω τὸ σῶμα, Xen. – Andere Bestimmungen sind: πῶς ἔχεις πρὸς ἐπιστήμην; Plat. Prot. 352 b; πῶς ἔχουσι Φιλίππῳ; wie sind sie gegen Philipp gesinnt? Dem. 2, 17, vgl. 3, 8 ἐχόντων μὲν ὡς ἔχουσι Θηβαῖοι ὑμῖν u. Arist. Eth. 8, 2. – Die Verbindungen ἔχειν σιγῇ, ἔχε ἠρέμα, ἡσυχῆ, ἀτρέμα u. ä., sich ruhig verhalten, s. unter diesen Wörtern. – Ἔχε αὐτοῦ, halt da an! Dem. 45, 26; σχές, οὗπερ εἶ, halt an, sprich nicht weiter, Soph. O. C. 1171; vgl. Eur. I. A. 1467; – ἔχε, vor einem Imperativ, wie ἄγε, wohlan, ἔχ' ἀποκάϑαιρε τὰς τραπέζας Ar. Paz 1193; Vesp. 1135; ἔχε νῠν, ἄμειψον τὸν τράχηλον Equ. 490; ἔχε δή μοι τόδε εἰπέ Plat. Ion 535 b; ἔχε δή, πότερον λέγεις –, Prot. 349 d; ἔχε δὴ ἴδωμεν, halt, laß uns sehen, Crat. 435 e. – b) ähnlich mit Präpositionen, διὰ φυλακῆς ἔχοντες, behutsam, Thuc. 2, 81, wobei die betreffenden Präpositionen nachzusehen sind. Eigenthümlich καίτοι τινὲς ἐπιτιμῶσι τῶν λόγων τοῖς ὑπὲρ τοὺς ἰδιώτας ἔχουσι Isocr. 4, 11, die über die Ungebildeten hinausgehen, wo man fälschlich eine Tmesis für ὑπερέχειν annimmt; – ἀμφί τι ἔχειν, sich mit Etwas beschäftigen, ὅπως οἱ πολέμιοι ἀμφὶ ταῠτα ἔχοιεν Xen. An. 5, 2, 26, öfter. S. ἀμφί c 31. – Andere Verbindungen der Art sind: ἕξω δ' ὡς λίϑος, ich werde mich halten, wie ein Stein, Od. 19, 494, ἔχον ὥστε τάλαντα γυνή, sc. ἔχει, sie hielten sich, wie ein Weib die Wagschale (im Gleichgewicht) hält, Il. 12, 433, vgl. 13, 679; ἔχον ὥς σφιν πρῶτον ἀπήχϑετο Ἴλιος Il. 24, 27, sie blieben bei ihrem früheren Hasse gegen Ilios; – κίονες ὑψόσ' ἔχοντες, Od. 19, 38, sind in die Höhe ragende Säulen, wie ἔκτοσϑε ὀδόντες ἔχον ἔνϑα καὶ ἔνϑα, sie ragten hier u. da empor, Il. 10, 263; vgl. ἔγχος ἔσχε δι' ὤμου, der Speer ragte durch die Schulter hervor, 13, 520. 14, 452, welche Stellen den Uebergang machen zu der Bdtg – 9) sich wohin erstrecken, wohin reichen, ὁδοὶ ἐπὶ τὸν ποταμὸν ἔχουσαι, die zum Fluß hinführen, Her. 1, 180; διώρυχα τὴν ἐκ τοῠ Νείλου ἔχουσαν ἐς τὸν Ἀράβων κόλπον, der sich vom Nil bis zum arabischen Meerbusen erstreckt, 4, 42, vgl. 2, 91; ἔχει πρὸς ἑσπέρην 2, 17; κῶμαι ὑπὸ τὸ Παρϑένιον π όλισμα ἔχουσαι Xen. An. 7, 8, 21, die sich bis unter die Stadt hinziehen; auch übertr., τὰ ἐς Ὅμηρον ἔχοντα Her. 2, 53, was den Homer betrifft, angeht, wie τὸ ἐς Ἀργείους ἔχον 6, 19; τὸν χρησμὸν εἰς Πέρσας ἔχειν 9, 43, wie ἐς' Αϑηναίους εἶχε τὸ ἔπος εἰρημένον, es ging auf die Athener, 7, 143; ἔχϑρης παλαιῆς ἐχούσης ἐς Ἀϑηναίους, gegen die Athener gerichtet, 5, 81; öfter bei Paus., wie ὅσον εἰς τὴν ἅλωσιν τὴν Ἀϑηναίων ἔχει δηλώσω 1, 20, 4. Vgl. oben 3). – 10) in Verbindung mit Participien behält es oft seine eigentliche Bdtg bei, ἀδελφὴν τὴν ἐμὴν γήμας ἔχεις, du hast sie geheirathet u. hast sie nun zur Frau, Soph. O. R. 577; Κορινϑίο υς δήσαντες εἶχον, sie banden sie u. dielten sie in Hast, Thuc. 1, 30; πολλὰς ὑφ' ἑαυτῇ ἔχειν δουλωσαμένην, nachdem sie viele unterjocht, hält sie dieselben in Unterwürfigkeit, Plat. Rep. I, 351 b. Aehnlich lassen sich erklären: οὐκ ἔραμαι πολὺν ἐν μεγάρῳ πλοῠτον κατακρύψαις ἔχειν, wo auch wir "verborgen halten" sagen, Pind. N. 1, 31; vgl. Hes. O. 42 κρύψαντες γὰρ ἔχουσι ϑεοὶ βίον ἀνϑρώποισι. Auch ἀμφοτέρων με τούτων ἀποκληΐσας ἔχεις Her. 1, 37 ist = du hältst mich ausgeschlossen; ἐν οἷς τὰ ἐπιτήδεια εἶχον πάντα ἀνακεκομισμένοι Xen. An. 4, 7, 1, unserem "sie hatten die Lebensmittel dahin gebracht" ähnl., ist eigentlich = in welchen sie alle Lebensmittel hatten, nachdem sie dieselben hingeschafft hatten. Oft aber wird nur ein dauernder Zustand dadurch ausgedrückt, ϑαυμάσας ἔχω, ich verhalte mich als Einer der sich wunderte, ich bin in Staunen begriffen, Soph. Phil. 1346; Plat. Phaedr. 257 c; κἀποδηλώσας ἔχει τραχὺν πετραῖον ὄρνιν Aesch. frg. 300; τὸν μὲν προτίσας, τὸν δ' ἀτιμάσας ἔχει, er hält Jenen in Ehren, Soph. Ant. 22; ταρβήσας ἔχω Tr. 37; ὅς σφε νῠν ἀτιμάσας ἔχει Eur. Med. 33; αὐτῆς ἐρασϑεὶς ἔχειν λέγεται Plat. Crat. 404 c. – Seltener ist dabei das partic. perf., οἷά μοι βεβουλευχὼς ἔχει Soph. O. R. 701, ὅν γ' εἶχον ἤδη χρόνιον ἐκβεβληκότες Phil. 596; ὧν πολλὰ χρήματα ἔχομεν ἡρπακότες Xen. An. 1, 3, 14, welches Beispiel sich mehr an die zuerst angeführten anreiht. – Auch part. praes., ἐπεὶ σὺ ἐπὶ δάκρυσι καὶ γόοις τὸν ϑανόντα – καταστένουσ' ἔχεις Eur. Tr. 318. – 11) scheinbar pleonastisch steht es in τί δῆτα ἔχων στρέφει; was hast du, daß du dich sträubst, warum sträubst du dich? Plat. Phaedr. 236 e; vgl. τί δῆτα διατρίβεις ἔχων; was hast du zu zögern? Ar. Nubb. 509; Eccl. 1151; τί γὰρ ἕστηκ' ἔχων; ib. 853; τί κοικύλλεις ἔχων; Th. 852; häufig ἔχων φλυαρεῖς, Plat. Euthyd. 295 c Gorg. 490 e; Ar. ληρεῖς ἔχων, παίζεις ἔχων, du spaßest, dich so verhaltend, d. i. wie du pflegst, wie es dir zum dauernden Zustand geworden ist. Eine Vertauschung der Modi anzunehmen u. ἔχεις ληρῶν "du verhältst dich als ein Spaßmacher, "bist ein Spaßmacher" zu erklären, ist unnöthig.
Med. – a) für sich halten, ἀσπίδα πρόσϑε σχόμενος, vor sich haltend, Il. 12, 294. 298, σάκος, 20, 262, ἄντα παρειάων σχομένη λιπαρὰ κρήδεμνα, indem sie sich vor die Wangen hielt, Od. 1, 334. 21, 65; vgl. Ap. Rh. 3, 445. – b) sich halten, sich behaupten, ἔχεο κρατερῶς Il. 16, 501. 17, 559, Schol. erkl. ἀντέχου τῆς μάχης; ἄντα σχομένη, gegenüber Stand haltend, Od. 6, 141; wie das act. mit dem acc., οὐδ' ἔτι φασὶν Ἕκτορος μένος καὶ χεῖρας σχήσεσϑαι, Il. 17, 639. 12, 126. – c) sichan Etwashalten, festhalten, τῷ (ἐρινεῷ) προςφὺς ἐχόμην Od. 12, 433; c. gen., πέτρης Od. 5, 429; ἀώτου ϑεσπεσίοιο 9, 435; ἀκμάζει βρετέων ἔχεσϑαι Aesch. Spt. 95; δράκοντος δ' εἴχετο γενύων Pind. P. 4, 244; ὁποῖα κισσὸς δρυὸς ὅπως τῆςδ' ἕξομαι Eur. Hec. 396; ἐμῆς ἔχετο χερός Bacch. 197; πέπλων I. A. 1461; ὡς πείσματος Plat. Legg. X, 893 b; καί μοι ἕπου χλαμύδος ἐχόμενος Luc. Tim. 30; übertr., τῆς αὐτῆς γνώμης ἔχομαι, ich halte mich an derselben Ansicht, bleibe dabei, Thuc. 1, 140; τοῦ αὐτοῦ λόγου 5, 49, wie Her. 7, 5; τῆς προφάσιος 6, 94; ἐπωνυμιέων, Namen haben, 2, 17; τῆς σωτηρίας, an der Rettung eifrig arbeiten, Xen. An. 6, 1, 17; τοῠ πολέμου Thuc. 6, 88, wie ἔργου Pind. P. 4, 233; Her. 2, 17; Thuc. 2, 2; Arr. An. 6, 6, 6 u. A.; μάχης, ἧς νῠν ἔχονται Soph. O. C. 425; – ἑξόμεϑα αὐτοῦ, wir werden uns an ihn halten, Xen. An. 7, 6, 41; Ar. Plut. 101; – τὸν νομοϑέτην ἀληϑείας ἐχόμενον, der sich an der Wahrheit hält, sich derselben befleißigt, Plat. Legg. IV, 709 c. – Ἃ διδασκάλων ἔχεται, was die Lehrer betrifft, Plat. Prot. 324 d, vgl. ὅσα ἔχεται τῶν αἰσϑήσεων Legg. II, 661 a; – σέο ἕξεται, von dir wird es abhangen, Il. 9, 102. Mit ἐκ vbdn, Ἀλκινόου ἐκ τοῠδ' ἔχεται ἔργον τε ἔπος τε Od. 11, 346, hängt von ihm ab. – Hierher ist auch wohl Soph. O. R. 709 zu ziehen, βρότειον οὐδὲν μαντικῆς ἔχον τέχνης, wo die Schol. ἐχόμενον, ἁπτό μενον erklären. – d) unmittelbar daranstoßen, darauf folgen, zusammenhangen, bes. im partic., οἱ ἐχόμενοι, die Nachbarn, Her. 1, 134, τούτων ἔχονται οἱ Γελιγάμμαι 4, 169; Thuc. 5, 67; ἐν τῇ ἐχομένῃ ἐμοῠ κλίνῃ Plat. Conv. 217 d; τὴν ἐχομένην χώραν κατέχον ἐκείνης Parm. 148 e; δύ' εἶναι χάσματε ἐχομένω ἀλλήλοιν Rep. X, 614 c, dicht aneinanderliegend; Salamis heißt ἡ ἐχομένη νῆσος Isocr. 4, 96; τὰ τούτων ἐχόμενα. was damit zusammenhängt, ibd. 4, 23; Plat. Rep. III, 389 c; neben ὅμοια Legg. VII, 811 d; bes. auch beim Aufführen der Schlachtordnung, z. B. Πρόξενος ἐχόμενος, daneben stand Proxenus, Xen. An. 1, 8, 4; ἐχομένους ὅτι μάλιστα τῶν ἁρμάτων ἕπεσϑαι, sich so dicht wie möglich an die Wagen haltend, Xen. Cyr. 7, 1, 9. – Mit dem dat. scheinbar Plat., ἐάν τίς σε τὰ ἐχόμενα τούτοις ἐφεξῆς ἅπαντα ἐρωτᾷ Gorg. 494 a, wo der dat. von ἐφεξῆς abhangen kann, aber sicher D. Sic. 3, 24 ἐχόμενοι τούτοις εἰσὶν οἱ ὑλοφάγοι; vgl. Pol. 12, 17, 7 u. a. Sp.; τοῦ ἐχομένου ἔτους, im folgenden Jahre, Thuc. 6, 3; ἐκ τῶν ἐχομένων γνώσεσϑε, ihr werdet aus dem Folgenden einsehen, Isocr. 6, 29; ἐν τοῖς ἐχομένοις ἔσται φανερόν Arist. H. A. 5, 11. – Zuweilen wird damit nur eine Hervorhebung des Subjects bezweckt, wie bei Her. τὰ τῶν ὀνειράτων, καρπῶν, σιτίων, οἰκετῶν ἐχόμενα, Alles was auf die Träume, Früchte u. s. w. Bezug hat, die Träume u. s. w. mit allen Umständen, 1, 120. 190. 2, 78. 3, 25. 66. 5, 49. 8, 142. – e) sich enthalten, abstehen wovon, absolut, Il. 9, 235, wie σχέο, laß ab, 21, 379, σχέσϑε 22, 416; ἔχεσϑ', ἔχεσϑε, wie im act., haltet an, Eur. Or. 1349; gew. c. gen., σχέσϑαι μάχης, βίης, Il. 3, 84 Od. 4, 422; ἐχώμεϑα δηϊοτῆτος ἐκ βελέων Il. 14, 129; οἱ Αἰγινῆται ἔσχοντο τῆς τιμωρίης Her. 6, 85, sie standen davon ab, vgl. 7, 237; ἔσχοντο μάχης, δρόμου, Plut. Rom. 30 Caes. 32; μανίης ἔσχετο Luc. Dea Syr. 22; auch mit folgdm inf., Ap. Rh. 1, 328. So wird auch Soph. O. R. 891 τῶν ἀϑίκτων ἕξεται erkl., er wird sich enthalten, während Andere übersetzen "er wird sich an dem Unnahbaren "halten, es antasten". – Thuc. braucht so auch das act., Ἑλληνικοῦ πολέμου ἔσχον οἱ Ἀϑηναῖοι 1, 112. – f) in der Stelle Il. 7, 248, ἐν τῇ δ' ἑβδομάτῃ ῥινῷ σχέτο, hielt die Lanze an, blieb stecken, faßten es Einige passivisch, vgl. ϑαλερὴ δέ οἱ ἔσχετο φωνή Od. 4, 705, sie stockte; κηληϑμῷ ἔσχοντο Od. 11, 333. 13, 2; Callim. Iov. 28 ὑπ' ἀμηχανίης σχομένη, Ap. Rh. 4, 920 οἱ δ' ἄχεϊ σχόμενοι, ἀφασίῃ 3, 811; obwohl auch diese Stellen den passiven Gebrauch nicht erweisen. – g) bei Soph. Ant. 463, εἰ τὸν ἐξ ἐμῆς μητρὸς ϑανόντ' ἄϑαπτον ἐσχόμην νέκυν, ist es = wenn ich ertrüge, duldete, wie das activ. ib. 417 steht, μύσαντες εἴχομεν ϑείαν νόσον. – Das pass. ist schon bei den einzelnen Fällen erwähnt, es ist im Simplex viel weniger in Gebrauch als das act. – Die Bedeutung "wofür halten ( habere, νομίζω)" ist selbst bei Sp. unsicher; Isocr. 12, 30 ist von Bekker τίνας οὖν καλῶ πεπαιδευμένους für die vulgata ἔχω aus einem guten Codex hergestellt.
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8 qui
1. quī, quae, quod, I) Pron. interrog., welcher, welche, welches, welch, was für einer -eine, -ein (eig. adjektivisch, öfter aber auch substantivisch, jedoch so, daß qui nach Stand u. Charakter einer Person fragt, quis nach dem Namen), A) in direkter Rede: a) adi.: Th. Quis fuit igitur? Py. Iste Chaerea. Ph. Qui Chaerea? Py. Iste ephebus frater Phaedriae, was für ein Chärea? Ter.: quod te municipium vidit? quis amicus invitavit? qui hospes aspexit? Cic.: qui cantus dulcior inveniri potest? quod carmen aptius? qui actor in imitanda veritate iucundior? Cic.: virgo, quae patria est tua? Plaut. – b) subst.: occiso Sex. Roscio qui primus Ameriam nuntiat? was für einer? Manlius Glaucia, Cic. – B) in indirekter Rede: a) adi.: scribis te velle scire, qui sit rei publicae status, welches die Lage des Staates sei, Cic.: quae cura boum, qui cultus habendo sit pecori... hinc canere incipiam, Verg. – b) subst.: tu te collige et, qui sis et quid facere possis, considera, Cic.: domino navis, qui sit, aperit, Nep.II) Pron. relat., welcher, welche, welches; der, die, das; wer, was, A) Die grammatische Form richtet sich rücksichtlich des Genus u. Numerus nach dem Worte, auf das es bezogen wird, rücksichtlich des Kasus nach dem zu ihm gehörigen Verbum, mors terribilis est iis, quorum cum vita omnia exstinguuntur, Cic.: luna eam lucem, quam a sole ac-————cipit, mittit in terras, Cic. – Häufig wird das Substant., auf das es sich bezieht, wiederholt, itinera duo, quibus itineribus, Caes. – Wenn es sich auf ein demonstr. Pron. bezieht, so steht dieses häufig nach, quod virtute effici debet, id tentatur pecuniā, Cic.: a quo plurimum sperant, ei potissimum inserviunt, Cic.: oder es wird gänzlich weggelassen, qui mentiri solet, peierare consuevit, Cic. – bes. beim Neutr. quod, wodurch es in die prägn. Bedeutung wie viel, so viel wie übergegangen ist, adiutabo, quod potero, Ter.: auch m. Genet., quod operae poneretur, Cic.: quod eius (agri), Liv. – Nicht selten bezieht sich qui auf einen allgemeinen Substantivbegriff, der ausgelassen ist, bes. nach den Verben habere, invenire, reperire, nancisci, quaerere, esse, exsistere, exoriri u.a., zB. non facile est invenire, qui, quod sciat ipse, non tradat alteri, Cic.: sunt, qui discessum animi a corpore putent esse mortem, Cic.Als Eigentümlichkeit ist zu beachten: a) daß qui das Subjekt od. Objekt des Hauptsatzes in derselben Form, in der es selbst steht, zu sich nimmt, quam quisque norit artem, in hac se exerceat, Cic.: quas res violentissimas natura genuit, earum moderationem nos soli habemus, Cic. – b) daß qui ein substantivisches Attribut des Subjektes od. Objektes des Hauptsatzes zu sich nimmt, Philippus Aetolos desertos ab Romanis, cui uni fidebant auxilio, subegit, Liv.:————Cumae, quam Graeci tum urbem tenebant, capiuntur, Liv. – Häufig wird ein solcher mit esse gebildeter Relativsatz, in dem das relat. Pron. mit dem Substantiv im Nominativ ober im Ablativ steht, in einem Hauptsatz eingeschaltet, um den Grund zu der in seinem Prädikat ausgesprochenen Eigenschaft anzugeben, spero, quae tua prudentia et temperantia est, te valere, daß du bei od. infolge deiner Klugheit u. Mäßigkeit dich wohl befindest, Cic.: quā prudentiā es, nihil te fugiet, bei deiner Klugheit wird dir nichts entgehen, Cic. – c) daß qui ein adjekt. Attribut des Subjektes od. Objektes des Hauptsatzes zu sich nimmt, ad suas res revocet, quas aut tulerit acerbas aut timeat, Cic.: eam civitatem, in qua ipse florentissima multum omnibus gloriā praestitisset, Cic. – d) daß qui mit seinem Verbum durch Verschränkung mit einem Nebensatz verbunden wird, u. zwar: α) so, daß es von dem Nebensatze abhängig ist. Dies ist der Fall, αα) wenn es mit einem Partizip zusammensteht, non sunt ea bona dicenda nee habenda, quibus abundantem licet esse miserrimum, bei denen man trotz ihres Übermaßes höchst unglücklich sein kann, Cic.: nullas consequuntur voluptates, quarum potiendi spe inflammati multos labores susceperant, zu deren Erreichung sie sich Hoffnung machten u. deshalb viele Anstrengungen übernommen hatten, Cic.: se auctores habuisse sceleris illius eos viros, quibus e ci-————vitate sublatis civitas stare non posset, nach deren Entfernung usw., Cic. – ββ) wenn es mit dem Verbum einen abhängigen Relativsatz oder Fragesatz bildet oder in der Konstruktion des Acc. u. Infin. steht, sunt certa vitia, quae nemo est quin effugere cupiat, denen jedermann entgehen möchte, Cic.: cum dubium est, an merito accusetur, qui an omnino accusetur, incertum est, von dem ungewiß ist, ob er usw., Plin. ep. – β) so, daß es den Nebensatz in sich aufnimmt. In diesem Falle richtet sich die Form des relat. Pronomens nach dem Nebensatz, aberat omnis dolor, qui si adesset, nemo molliter ferret, den, wenn er sich einstellte, niemand leicht ertragen würde, Cic.: non Alpes aliae sunt, quas dum superant, comparare nova possint praesidia, während deren Übersteigung sie sich usw., Liv. – e) daß qui zu Anfang eines neuen Satzes steht, α) kopulativ = und dieser, res loquitur ipsa; quae semper valet plurimum, Cic. – β) adversativ = aber dieser, obsistere ei conati sunt Athenienses et Boeotii ceterique eorum socii apud Coroneam; quos omnes gravi proelio vicit, Nep. – γ) kausal = denn dieser, virtus est una altissimis defixa radicibus; quae numquam ullā vi labefactari potest, Cic. – δ) konsekutiv = daher dieser, hoc spectant leges, hoc volunt, incolumem esse civium coniunctionem; quam qui dirimunt, eos morte, exsilio, vinclis, damno coërcent, Cic.————Als Unregelmäßigkeit ist zu beachten: a) wenn qui in einem anderen Genus steht, als das vorausgehende Substant. erwarten läßt. Dies ist der Fall, α) wenn es sich nach dessen Begriffe, nicht nach der grammatischen Form richtet, illa furia (sc. Clodius), qui etc., Cic. – β) wenn es sich nach dem Prädikatsnomen des Relativsatzes oder des Hauptsatzes richtet, patres C. Mucio agrum dono dedere, quae postea sunt Mucia prata appellata, Liv.: Helvetii continentur flumine Rheno latissimo atque altissimo, qui agrum Helvetium a Germanis dividit, Caes. – γ) wenn es mehr auf den allgemein gefaßten Begriff des vorhergehenden Wortes als auf dessen konkrete Bedeutung hinweist, testarum suffragia, quod illi ostracismum vocant, Nep.: quae utilitates ex rebus iis, quae sunt inanima, percipiantur, Cic. – dah. steht es auch im Neutr., wenn auf den Inhalt des ganzen Satzes hingewiesen wird, Lacedaemonii Agin regem, quod numquam antea apud eos accĭderat, necaverunt, Cic.: obsides, quod nulli antea, Persae ei dederunt, Eutr.: meist mit dem demonstr. id, wie: Timoleon, id quod difficilius putatur, multo sapientius tulit secundam quam adversam fortunam, Nep. – b) wenn qui in einem anderen Numerus steht, als das vorhergehende Substantiv erwarten läßt. Dies ist der Fall, α) wenn es nach einem Kollektivbegriff im Plural steht, Caesar equitatum omnem praemittit, qui videant,————Caes.: bes. in der Wendung ex eo numero qui, zB. unus ex eo numero, qui ad caedem parati erant, Sall. – β) wenn der relative Satz allgemeiner gefaßt wird als der Hauptsatz, si tempus est ullum iure hominis necandi, quae multa sunt, Cic. – Dies ist bes. der Fall, wenn das relat. Pron. auf ein demonstr. im Neutr. sich bezieht, Caesar pollicetur, ut, quod quisque eorum in bello amiserit, quae sint penes milites suos, iis, qui amiserint, restituatur, Caes. – Auffälliger ist der Sing. nach einem Substant. im Plur., wie Sall. Cat. 56, 5. – c) wenn qui in einem anderen Kasus steht, als das Verbum des relat. Satzes erwarten läßt. Dies ist der Fall, α) wenn es durch Attraktion den Kasus des vorhergegangenen Substant. annimmt, nos hoc confirmamus illo augurio, quo diximus, Cic.: in iis coloribus, quibus modo dixisti, denominandis, Gell. – Dies geschieht am häufigsten, wenn zu dem relat. Satze ein Verbum aus dem Hauptsatze ergänzt werden muß, quibus poterat sauciis ductis secum, Liv.: cum aliquid agas eorum, quorum consuesti, gaudeo, Cic. – β) wenn es bei Verbindung mehrerer relativen Satzglieder in dem zweiten in einem anderen Kasus hinzu ergänzt werden muß, als es im ersten steht, huius tyranni quem armis oppressa pertulit civitas paretque cum maxime mortuo, interitus declarat, Cic.————den relat. Satz dargestellte Attribut als ein wahrgenommenes oder faktisches hingestellt werden soll. Daher steht auch der Indikat. a) in der oratio obliqua, wenn durch das Rel. ein Subjekt oder Objekt umschrieben wird oder der Redende den Inhalt des Relativsatzes als seine Wahrnehmung hinstellt, constituunt, ut ii, qui valetudine aut aetate inutiles sunt bello, oppido excedant, Caes. – b) wenn der Inhalt des Relativsatzes als etwas Faktisches das Prädikat des Hauptsatzes erklären od. bedingen soll, o fortunata mors, quae naturae debita pro patria est potissimum reddita, Cic.: ista quidem sententia ea est, quae neque amicos parat neque inimicos tollit, Liv.: daher auch, wenn es durch quippe, utpote, ut verstärkt wird, quippe quibus aegre ad undecimum lapidem occursum est, Liv.2) der Coniunctiv, u. zwar: a) in der oratio obliqua, apud Hypanim fluvium Aristoteles ait bestiolas quasdam nasci, quae unum diem vivant, Cic. – b) wenn der Inhalt des Relativsatzes nach der Vorstellung des Redenden nur als möglich hingestellt wird, homines imperiti facilius, quod stulte dixeris, reprehendere, quam quod sapienter tacueris, laudare possunt, Cic. – c) wenn der Inhalt des Relativsatzes als beabsichtigt hingestellt wird, deutsch auf daß, damit, od. um zu mit Infin., sunt multi, qui eripiunt aliis, quod aliis largiantur, Cic. – d) wenn der Inhalt————des Relativsatzes den Grund zu der im Hauptsatze ausgesprochenen Erscheinung darstellen soll, deutsch da, da ja, recte Socrates exsecrari eum solebat, qui primus utilitatem a iure seiunxisset, Cic.: Caninius fuit mirificā vigilantiā, qui suo toto consulatu somnum non viderit, Cic.: neque est boni neque liberalis parentis, quem procrearis et eduxeris, eum non et vestire et ornare, Cic. – e) wenn der Inhalt des Relativsatzes als aus der Beschaffenheit des Subjektes im Hauptsatze erfolgend dargestellt werden soll, sapientia est una, quae maestitiam pellat ex animis, quae nos exhorrescere metu non sinat, Cic. – Dies ist bes. der Fall, α) wenn im Hauptsatze die Beschaffenheit angedeutet wird entweder durch die demonstrativen Wörter is, talis, eiusmodi, tam, tantus od. durch die Adjektive aptus, idoneus, dignus, indignus u.a., beutsch daß od. um zu mit Infin., ego is sum, qui nihil fecerim, Cic.: nulla acies humani ingenii tanta est, quae penetrare in caelum, terram intrare possit, Cic.: Livianae fabulae non satis dignae, quae iterum legantur, Cic.: solum censebant idoneum, cui crederetur, Cic. – β) wenn sich der Relativsatz auf ein allgemeines u. unbestimmtes Subjekt oder Objekt bezieht, bes. nach den Verben habere, reperire, invenire, nancisci, quaerere, esse, exsistere, exoriri u. nach den Verbindungen nemo est, nullus est, nihil est, quis est, quotus quis que est u.a., nactus sum, qui————Xenophontis similem esse se cuperet, Cic.: est aliquid, quod non oporteat, etiamsi licet, Cic.: quis est, qui dicere audeat, Cic.: nihil est, quod tam miseros faciat, quam impietas et scelus, Cic. – γ) wenn nach einem Komparativ ein mit dem Relativum gebildeter Vergleichungssatz gebraucht wird, Campani maiora in defectione deliquerant, quam quibus ignosci posset, als daß ihnen usw., Liv.III) Pron. indefin., qui, quae u. qua, quod, a) adi. irgend ein, -eine, -ein, etwa ein, eine, -ein, nisi qui deus subvenerit, wenn nicht etwa ein Gott usw., Cic.: si qui rex, si qua civitas exterarum gentium, si qua natio fecit aliquid in cives Romanos eius modi, Cic.: si qui etiam inferis sensus est, Cic.: ut ne quae pars naturae neglegatur, Cic.: ne qua esset armorum causa, Caes.: quaeritur, num quod officium aliud alio maius sit, Cic. – b) subst. irgendeiner, jemand, irgend etwas, si qui rem neglegentius gessisset, Cic.: si qui Romae esset demortuus, Cic.: si quae contra naturam sunt, wenn eins oder das andere usw., Cic.⇒ Alte Formen: Genet. quoius, Plaut.: Dat. quoi, Plaut., u. quo, Varro: Abl. qui mit der Praep. cum in quicum = quocum (meist mit Beziehung auf eine unbestimmte Person, quocum auf eine bestimmte, nach W. Müller Cic. Lael. 77. p. 472), Cic. u.a.; selten = quacum, wie Verg. Aen. 11, 822. – Plur., Dat. queis, Tragic. vett., Lucr. u. Verg. u. quīs, Sall. Hor. u.a.:————Abl. queis, Catull. 63, 46. – Vgl. auch 2. qui, u. qua, quo s. bes.————————2. quī (eig. alte Ablativform v. 1. qui, wie in quicum etc., s. 1. qui ⇒), I) relat. wodurch, wovon, ut det, qui fiamus liberi, Plaut.: in tanta paupertate decessit, ut, qui efferretur, vix reliquerit, wovon er begraben werden konnte, Nep.: habeo, qui utar, Cic. – II) interrog.: A) in direkter Frage: 1) in welcher Beziehung? wie doch? wie denn? wieso denn? (s. Brix Plaut. mil. 277. Fritzsche Hor. sat. 1, 3, 128), So. Quia enim sero advenimus. Am. Qui? Plaut.: qui fit, Maecenas etc.? Hor.: qui potest esse in eiusmodi trunco sapientia? Cic.: deum nisi sempiternum intellegere qui possumus? Cic.: qui possum tot? Hor.: qui? cedo, ei, wieso? Ter. – so auch quidum? zB. Pa. Tum mihi sunt manus inquinatae. Sc. Quidum? Pa. Quia ludo luto, Plaut, (s. Brix Plaut. mil. 277). – 2) aus welchem Grunde? warum? wie? qui non? Plaut.: Si. Non potest. Pa. qui? Si. Quia habet etc., Ter. – B) in indirekter Frage: 1) wie, nimis demiror, qui illaec illi me donatum esse paterā sciat, Plaut.: nec qui hoc mihi eveniat scio, Ter. – 2) wie = wie hoch, wie teuer, indica, minimo daturus qui sis, qui duci queat, sag' den geringsten Preis, für den man sie bekommen kann, Plaut.: qui datur, tanti indica, Plaut. – III) indefin, irgendwie, in Wunschformeln, qui te Iuppiter dique omnes perduint! Plaut. Men. 933 Sch.: u. so Plaut. trin. 923. Ter. Phorm. 123. – ellipt., qui illi di irati————(sc. sint)! Cic. ad Att. 4, 7, 1. -
9 ΛΎω
ΛΎω, λύσω, ep. aor. syncop. λύμην, Il. 21, 80, λύτο, λύντο, λελῠτο (Bekker λελῠντο) ist Od. 18, 238 optat. perf. pass., λελύσεται, Dem. 14, 2, – lösen; – 1) losmachen, losknüpfen, losbinden, Kleidungs- u. Waffenstücke, λῦσε δέ οἱ ϑώρηκα, Il. 16, 804, u. im med., λύσασϑαι ἱμάντα, sich den eigenen Gürtel lösen, 14, 214, aber λύοντο δὲ τεύχεα, sie nahmen ihnen, den Anderen die Waffen ab, um sie als Waffenbeute für sich zu behalten, 17, 318; – ζωστῆρα, den Gürtel abbinden, Il. 4, 215, u. ζώνην παρϑενίην λύειν, den jungfräulichen Gürtel lösen, d. i. der Jungfrau zum erstenmale beiwohnen, Od. 11, 245; ähnlich λύοι χαλινὸν ὑφ' ἥρωϊ παρϑενίας Pind. I. 7, 52; ἔνϑα παρϑένει' – ἔλυσ' ἐγὼ κορεύματα Eur. Alc. 175; ὁ δ' αὐτίκα λύσατο μίτρην Musaeus. – Uebertr. auch ὄφρ' οἶοι Τροίης ἱερὰ κρήδεμνα λύωμεν, Il. 16, 100, wie Od. 13, 388 (s. unten). – Von den Schiffstauen öfter, τοὶ δὲ πρυμνήσι' ἔλυσαν, Od. 2, 418. 15, 552, womit λύον ἱστία, ib. 496, zu vergleichen; u. ähnl. λαῖ. φος, πείρατα, ὅπλα νηός, Od., wie νεῶν πόδα, Eur. Hec. 1020; ἀσκὸν μὲν λῠσαν, sie banden den Schlauch auf, Od. 10, 47, wie Eur. El. 511; – ὑπαί τις ἀρβύλας λύοι τάχος, Aesch. Ag. 919, πέδας, Eum. 615, κλείϑρων λυϑέντων, Spt. 378; λύει τὸν αὑτῆς πέπλον, soph. Tr. 920, στολάς, O. C. 1593, auch ἡνίαν, den Zügel losmachen, nachlassen, El. 733; γράμματα, δέλτον, auflösen, öffnen, Eur. I. A. 38. 307; κλῇϑρα μοχλοῖς, I. T. 99; vgl. διαϑήκας λύειν, D. C. 55, 9, s. unten 4. – Λέλυκα στόμα, Isocr. 12, 96; vgl. Eur. Hipp. 1060, wie γλώσσας ἐς αἰσχροὺς μύϑους, Criti. bei Ath. X, 432 e. – 2) losspannen, abspannen, ἵππους ἐξ ὀχέων, Il. 5, 369, wie ὑπὲξ ὀχέων, 8, 504 u. öfter; auch ἔλυσαν ὑφ' ἅρμασιν ὠκέας ἵππους, 18, 244, wie ὑπὸ ζυγόφιν, 24, 576, u. ohne weitern Zusatz, ἵππους, u. im med., λύεσϑαι ἵππους ὑπ' ὄχεσφι, seine Pferde vom Wagen, eigtl. unter das Joch weg, losspannen, 23, 7. 11; βόε λῦσαι, Hes. O. 610, Ggstz ζεύγνυμι. Ueberh. – 3) losbinden, Od. 12, 53. 163, u. dah. befreien, aus Gefangenschaft auslösen, τὴν δ' ἐγὼ οὐ λύσω, ich werde sie nicht freigeben, Il. 1, 29, ἦλϑε λυσόμενος – ϑύγατρα, um seine Tochter auszulösen, ib. 13; αἶψά κεν ἔντεα καλὰ λύσειαν, 17, 163, ὅπως λύσειεν Ἄρηα, Od. 8, 345, öfter; vgl. noch ἀλλ' ἄγε δὴ λῦσον, νεκροῖο δὲ δέξαι ἄποινα, 24, 137, u. ἔλυσεν ἀποίνων, er gab ihn um Lösegeld los, 11, 106. Aus Noth u. Gefahren befreien, λύειν τινὰ κακότητος, Einen vom Elend erlösen, Od. 5, 397. 13, 321; vgl. Pind. ἔλυσεν ἐξ ἀτιμίας, Ol. 4, 23, wie ἐκ πενϑέων λυϑέντες, I. 7, 6; τίς οὖν ὁ λύσων σ' ἔσται, der Befreier, Aesch. Prom. 773; ὃς πόνων ἐκ τῶνδ' ἐμὲ λύσει, 875, λῠσαί με δεσμῶν τῶνδε, 1008, u. im med., ὅς-περ Ἰὡ πημονᾶς ἐλύσατο, Suppl. 1051; πρῶτος ἀγγέλων ὄκνου σε λύσω, Soph. Tr. 180; τῆς νῠν παρούσης πημονῆς λύσεις βάρος, El. 927; δεσμὰ παιδός, Eur. Herc. Fur. 1123. Auch in Prosa, λύουσιν οἱ ἕνδεκα Σωκράτη, Plat. Phaed. 59 e; ἐκ δεσμῶν, Rep. II, 360 c; αἱ νεωστὶ ἐκ δουλείας λελυμέναι, IX, 574 d; λύσασϑαι ἐκ τῶν πολεμίων, loskaufen, Lys. 19, 59; Xen. An. 7, 8, 6; χρημάτων, Her. 2, 135; λυϑεὶς ἀνὴρ ἀντ' ἀνδρός, Thuc. 5, 3. Aber λύειν τινὰ ἀρχῆς ist = absetzen, D. Sic. 13, 92. – 4) auflösen, aufheben, ἀγορήν, Il. 1, 305, λύτο ἀγών, 24, 1, ϑέμις ἀνδρῶν ἀγορὰς ἠμὲν λύει ἠδὲ καϑίζει, Od. 2, 69. – Daher = einen Streit beilegen, schlichten, νείκεα, Od. 7, 74, vgl. Il. 14, 502. 304; νεῖκος οὐκ ἐν ἀργύρου λαβῇ ἔλυσεν, Aesch. Suppl. 914; νεῖκος πατρί, Eur. Hipp. 1442; ἔριν, Phoen. 81; – so auch ἀπορίαν, eine Schwierigkeit beseitigen, eine schwierige Frage lösen, Plat. Prot. 324 e Rep. VIII, 556 a; oft bei Arist. u. Rhett., bei denen es auch geradezu die Bdtg »widerlegen« annimmt, vgl. Arist. rhet. 2, 25. Pol. πόλεμον, πολιορκίαν λύειν, beilegen, aufheben, 25, 5, 1. 2, 9, 9, συνουσίαν, 5, 15, 3. – Auch = Schmerzen, Sorgen stillen, beschwichtigen, mildern, ὕπνος λύων μελεδήματα ϑυμοῠ, Il. 23, 62 Od. 20, 56 u. öfter bei sp. D. – Auch stärker, geradezu vernichten, zerstören, πολίων κάρηνα, Il. 2, 118, wohin auch der oben angeführte bildliche Ausdruck Τροίης κρήδεμνα λύωμεν gehört; Τρώων ἔλυσε δόμους, Pind. P. 11, 34; γέφυραν, die Brücke abbrechen, Xen. An. 2, 4, 17; νόμους, Gesetze aufheben, abschaffen, Her. 3, 82; ὅρκον, den Eid brechen, Xen. An. 3, 2, 10; Pol. 6, 58 u. A.; so auch πίστιν, σπονδάς u. ähnliche; τὴν ψῆφον λύει καὶ ποιεῖ τοῦ μηδενὸς ἀξίαν, Dem. 24, 2, den Beschluß umstoßen, wie διαϑήκην, Isae. 1, 3. 6, 33. – Woran sich die bei Hom. so häufige Vrbdg γυῖα, γούνατα, ἅψεα λύειν τινός od. τινί reiht, die Glieder lösen, erschlaffen machen, theils als Ausdruck für »tödten«, »erschlagen«, bes. in der Il. häufig, auch λῠσε βοὸς μένος, Od. 3, 450, theils die Ermattung, Ermüdung, die Folge des Schlafes, Schreckens, Staunens bezeichnend, καμάτῳ ϑυμαλγέϊ γούνατ' ἔλυσαν ἄλφιτα τευχούσῃ, Od. 20, 118, σὴ δὲ βίη λέλυται, von Altersschwachen, Il. 8, 103, auch von morschen Stricken, σπάρτα λέλυνται, 2, 135; so auch bei den Tragg., λέλυται γὰρ ἐμῶν γυίων ῥώμη Aesch. Pers. 877, λέλυμαι μελέων σύνδεσμα Eur. Hipp. 199. – 5) τέλη, μισϑοὺς λύειν, Abgaben, Sold bezahlen, u. so von Dingen, zu deren Abtragung man verpflichtet ist, sich von einer Schuld, Verpflichtung losmachen, auch übertr., λύσων ὅσ' ἐξήμαρτον ἐν τῷ πρὶν χρόνῳ, Soph. Phil. 1208; τὰς πρότερον ἁμαρτίας, abbüßen od. wieder gut machen, Ar. Ran. 690; φόνῳ φόνον λύσει; Eur. Or. 510. – Dah. auch = λυσιτελεῖν, eigtl. λύειν τέλη, die Kosten ersetzen, nützen, Soph. O. R. 317; τινί, öfter bei Eur., vgl. Med. 566. 1112. 1362 Alc. 631. – [Υ, im praes. u. impf. kurz, ist Il. 23, 513 Od. 7, 74 lang gebraucht in der Bershebung, in der es auch bei attischen Dichtern lang wird. Bei sp. D., wie Ap. Rh. 3, 822, zuweilen auch in der Verssenkung lang. was sich auch schon in ἀλλϋεσκεν Od. 2, 105. 109 findet; im fut. u. aor. act. u. med. ist υ stets lang, im perf. u. plus qpf. aber act. u. pass., wie im aor. pass. kurz, nur. Il. 24. 1 ist λύτο im Anfange des Verses mit langem υ gebraucht, also mit Vekker λῠτο zu schreiben; λύμην mit kurzem υ steht Il. 21, 80, wie λύτο 21, 114.]
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10 ἔρχομαι
ἔρχομαι, praes., impf. ἠρχόμην selten, wie προςήρχοντο Thuc.; vgl. Elmsl. zu Eur. Heracl. 210; auch die anderen Modi des Präsens werden gewöhnlich von εἶμι entlehnt, auch in den Zusammensetzungen; dazu gehört (von ἘΛΥΘ) fut. ἐλεύσομαι, wofür die Attiker gew. εἶμι brauchen; ἐλεύσομαι steht im Trimeter bei den Tragg. zuweilen, Aesch. Prom. 856 Suppl. 517 Soph. O. C. 1208 Tr. 592; in Prosa gebräuchl. erst seit Pol.; einzeln bei Lys. 22, 11, vgl. Lob. zu Phryn. 38; aor. ἤλυϑον u. att. ἦλϑον, ἐλϑεῖν, imperat. ἐλϑέ, lakonisch ἔλσῃ, ἔλσοιμι, ἐλσών, Ar. Lys. 105. 118. 1081; dor. ἦνϑον, Theocr.; alexandrinisch ἦλϑα, LXX.; ἀπῆλϑαν Matth. 8, 32, ἐξήλϑατε 11, 9 bei Lachm.; ἐπήλυϑα steht Ep. Paralip. 162 (XIV, 44); perf. ἐλήλυϑα, hom. εἰλήλουϑα, im plur. εἰλήλουϑμεν, Il. 9, 49 Od. 3, 81; partic. εἰληλουϑώς, einmal auch ἐληλουϑώς, Il. 15, 81; aus Cratin. u. Achaeus frg. werden ἐλήλυμεν, ἐλήλυτε angeführt von Hephaest. p. 7; pluspf. εἰληλούϑει Hom., att. ἐληλύϑειν, Ar. Equ. 1306, nach Cram. Anecd. 4 p. 417 ἠληλούϑειν bei Callim.; adj. verb. ὑπελϑετέον u. μετελευστέον s. unten; – 11 kommen, gehen, reisen, Hom. u. Folgde. Durch Präpositionen oder durch den Zusammenhang werden bes. Beziehungen gegeben, – al herzu-, heran-, hinkommen, Her. u. Folgde; πρός τινα u. ἔς τινα τόπον, παρά τινα, ὥς τινα; παρὰ τὴν γυναῖκα, παρὰ τὸν ἄνδρα ἐλϑεῖν, züchtiger Ausdruck vom Beischlaf, Her. 2, 115. 6, 68; ἐπί τινα, von Menschen u. Orten (s. die Präpositionen); – εἴσω, hineingehen, Soph. Ai. 670; πρὸς Μολοσσὰ δάπεδα Aesch. Prom. 831; πρὸς ἕρμα Soph. Ant. 841; c. acc. des Ortes, wohin man geht, kommt, Ἀΐδαο δόμους ἔρχεαι Il. 22, 483; ἔρχεσϑον κλισίην 1, 322; ὅταν ξεῖνον ἐμὸν ἔλϑῃς, wenn du zu meinem Gastfreunde gekommen sein wirst, Pind. I. 2, 48; νᾶσον P. 4, 52; Πελία μέγαρον 134; πόλιν τὴν Εὐρυτείαν Soph. Tr. 258; πατρὸς τάφον El. 893; χϑόνα Eur. Phoen. 110; übertr., τὰ ϑεῶν μελετήμαϑ', ὅταν φρένας ἔλϑῃ Hipp. 1102. – Anders ist der acc. ὁδόν, κέλευϑον ἐλϑεῖν, einen Weg gehen, Il. 1, 151 Od. 9, 262; τηϋσίην ὁδὸν ἐλϑεῖν, einen vergeblichen Weg machen, 3, 316; ähnl. ἀγγελίην, ἐξεσίην (s. d. Nomina) ἐλϑεῖν; κέλευϑον, ἥνπερ ἦλϑες, ἐγκόνει πάλιν Aesch. Prom. 964; πυκνὰς ἐς Τροιὰν ὁδοὺς ἐλϑόντα Eur. Tr. 235; ὡς ἀνομοίαν ἔρχεσϑον ὁδόν Ar. Ach. 1109; ähnl. auch Her. ὁ ἥλιος ἔρχεται τῆς Λιβύης τὰ ἄνω, durchwandelt den obern Theil, 2, 24, wie Arr. Indic. 2, 4 τὰ ἐπέκεινα, durchwandern; τὴν ἐναντίαν ἅπασαν ὁδὸν ἐλήλυϑα Plat. Prot. 317 b; anders κατὰ τὴν αὐτὴν ὁδόν, auf demselben Wege, Legg. IV, 707 d. – Eur. sagt auch νόστιμον πόδα, zurückkehren, Alc. 1153, wenn die Leseart richtig ist. – Hom. vrbdí damit auch den gen., πεδίοιο ἐλϑεῖν, durchs Gefilde hingehen, Il. 2, 801, vgl. ἀγγελίης. Anders aber Soph. γῆς ὁποίας ἦλϑον, aus welchem Lande ich herkam, O. C. 572; vgl. Arat. 1120. – Ein dat. dabei ist entweder dat. commodi, für ihn, oder drückt das Ziel aus, τὸ δ' ἀεὶ παράμερον ἐσλὸν ὕπατον ἔρχεται παντὶ βροτῷ Pind. Ol. 1, 100; ἐναργὴς βάξις ἦλϑεν Ἰνάχῳ, kam dem Inachus, Aesch. Prom. 666, wie ἦλϑεν αὐτῷ Ζηνὸς – κεραυνός 358; ὡς ἦλϑε τοῖς Ἀϑηναίοις τὰ περὶ τὴν Εὔβοιαν γεγενημένα, als ihnen die Nachricht zukam, Thuc. 8, 96; Ἀμεινοκλῆς Σαμίοις ἦλϑε 1, 13, wie ἐλϑούσης παρὰ Χαλκιδέως αὐτοῖς ἀγγελίας 8, 19; Her. 1, 83 u. öfter; ὄψις ἡμῖν ὀξυτάτη τῶν διὰ τοῦ σώματος αἰσϑήσεων ἔρχεται Plat. Phaedr. 250 d. – Uebertr. ist ἐς ἑαυτὸν ἐλϑεῖν, wie im Deutschen: zu sich kommen, sich besinnen, Arr. u. a. Sp. – Mit dem partic. tut. hingehen, um Etwas zu thun, ἔρχομαι οἰσόμενος ἔγχος, ich gehe hin, um den Speer zu holen, Il. 13, 256; ὀψομένη, um zu sehen, 14, 301; μαρτυρήσων ἦλϑον, ich kam her, um Zeugniß abzulegen, Aesch. Eum. 546; Suppl. 517; ἐμῶν δὲ παίδων ἦλϑον ἐκσώσων βίον Eur. Med. 1270, wo die v. l. ἐκσῶσαι. So auch in Prosa, ἔρχομαι ἀποϑανούμενος νυνί, ich mache mich auf, bin im Begriff zu sterben, Plat. Theag. 129 a; πάλιν ἔρχεται μαϑησόμενος παρ' ἑαυτοῦ ἃ ἐπίσταται Theaet. 198 e, vgl. Prot. 313 a Alc. I, 120 b. Bes. oft bei Her. das Beginnen, so gleich, eben, ausdrückend, ἔρχομαι δὲ περὶ Λἰγύπτου μηκυνέων τὸν λόγον 2, 35; ἔρχομαι ἐρέων, ich werde es sogleich erzählen, 1, 5, vgl. 2, 40. 99. 3, 6. 80. 4, 99. 6, 109. 7, 102; ähnlich ἤια λέξων 4, 82; καὶ οὐ τοῠτο λέξων ἔρχομαι Xen. Ages. 2, 7 (vgl. je vais vous dire). – Andere partic. bezeichnen bei Hom. nur die besondere Art des Gehens oder Kommens näher, ἦλϑε ϑέουσα, sie kam u. zwar laufend, wie unser "sie kam gelaufen", Il. 11, 715 u. sonst; ἦλϑε πεφοβημένος, er floh, 10, 510; ἦλϑε φϑάμενος, er kam im Laufe zuvor, 23, 779; auffallender ist αἴ κέν τι νέκυς ᾐσχυμμένος ἔλϑῃ 18, 180; – ἐλϑών wird oft in der ausführlichen Beschreibung so eingeschoben, daß es uns fehlen zu können scheint, οὐ δύναμαι μάχεσϑαι ἐλϑὼν δυσμενέεσσιν, ich kann nicht gehen u. mit den Feinden kämpfen, Il. 16, 521; αἷμα κάϑηρον ἐλϑὼν ἐκ βελέων Σαρπηδόνα 668; λέγοις ἂν ἐλϑὼν παισὶν τάδε Aesch. Suppl. 906; στρατῷ λέξω ἐλϑών Soph. Phil. 1242; δρᾶ νῠν τάδ' ἐλϑὼν μηδ' ἐπ' ἄλλοισιν τρέπε Ant. 1094; an den Gebrauch des imperat. ἐλϑέ erinnernd, wo dieser die allgemein aufmunternde, auffordernde Bdtg von ἄγε annimmt. – bl gehen, weggehen, Hom. u. Folgde, auch zurückkehren, heimkehren, welche Bdtgn der Zusammenhang giebt, z. B. πρὸς οἶκον, οἴκαδε. - 2) auchvon anderen Bewegungen, ἐπὶ πόντον ἔρχεσϑαι, über das Meer hingehen, fahren, Od. 2, 265, Ggstz πεζὸς ἤλυϑε, er kam zu Fuß, zu Lande, Il. 17, 755. 5, 204, wie πόδεσσι ἔρχεσϑαι, zu Fuß gehen, Od. 6, 40; von Bienen, Il. 2, 88; von Schaaren der Vögel, gezogen kommen, 17, 755. – Von leblosen Gegenständen, von Schiffen, fahren, Od. 14, 334 Il. 15, 549; von der Lanze u. Geschossen, Hom. oft; vgl. Aesch. Pers. 262; λειμῶνος, ἔνϑ' οὐκ ἦλϑέ πω σίδηρος, auf die noch kein Eisen, keine Sichel hingekommen, Eur. Hipp. 76; von allen Naturerscheinungen, vom Strömen der Flüsse, Il. 5, 91, vom Einherfahren der Stürme, Od. 12, 288 Il. 9, 6, vom Aufgehen eines Sternes, Od. 13, 94, vom Ziehen der Wolken, Il. 4, 276. 16, 364, vom Herankommen der Nacht u. der Dunkelheit, Il. 14, 78. 24, 351; von der Zeit oft, ἔτος ἦλϑε, das Jahr kam, in der Od., von den Jahreszeiten, 11, 192; τερπνὸν τόδ' ἐλϑὸν φῶς Aesch. Ag. 478; ὅτ' ἦλϑ' ὁ πρῶτος νύχιος ἄγγελος πυρός 574; ἐπειδὴ καὶ τούτοις χρόνος ἦλϑεν εἱμαρμένος γενέσεως Plat. Prot. 320 d; von Geschicken, Verhängnissen, Ereignissen, κακὸν ἦλϑε γῆρας, ϑάνατος, Od. 11, 135. 13, 65. Auch von Gemüthszuständen, ἄχος, ἵμερος ἀπὸ πραπίδων ἦλϑεν, Trauer, Sehnsucht schwand hinweg von der Seele, Il. 22, 43. 24, 514; γέρας ἔρχεται ἄλλῃ, mein Ehrengeschenk kommt wo anders hin, geht mir verloren, Il. 1, 120; vgl. Aesch. Ag. 891; ἦλϑε δ' αἰακτὰ πήματα Spt. 828; τοιάδ' ἐπ' αὐτοὺς ἦλϑε συμφορὰ πάϑους Pers. 436, λοιμοῦ τις ἦλϑε σκηπτὸς ἢ στάσις πόλει 715; λέγεις χειμῶνα ναυτικῷ στρατῷ ἐλϑεῖν Ag. 621, vgl. Suppl. 785; οὐδενὶ μοιριδία τίσις ἔρχεται Soph. O. C. 228; ἔκλυσις τοῦ νοσήματος O. R. 307; κέρδος O. C. 1423; ὄφρα κε δῶρα ἐκ κλισίης ἔλϑῃσι Il. 19, 191; χρήματα Thuc. 6, 71, vgl. 1, 137; ξένια παρ' ἐκείνων ἦλϑον βόες Xen. An. 4, 8, 24; – von der Botschaft, s. oben; – τὸν δ' αἶψα περὶ φρένας ἤλυϑ' ἰωή, die Stimme kam ihm um die Sinne, drang ihm ins Herz, Il. 10, 139; vgl. Κύκλωπα περὶ φρένας ἤλυϑεν οἶνος, er umnebelte ihm den Sinn, Od. 9, 362; – ὁμόσ' ἦλϑε μάχη, die Schlacht kam zusammen, begann, Il. 13, 337; αἷμα κατὰ στόμα ἦλϑε, Blut drang in den Mund, Od. 18, 97, vgl. 22, 18. – Nachhomerische Vrbdgn sind noch: εἰς λόγους ἔρχεσϑαί τινι, mit Einem ins Gespräch kommen, unterhandeln, Soph. O. C. 1161 u. in Prosa, vgl. λόγος; – εἰς χεῖρας ἐλϑεῖν τινι, mit Einem ins Handgemenge kommen, handgemein werden, Aesch. Spt. 662; Soph. O. C. 979; εἰς ὄψιν τινὶ ἐλϑεῖν, zu Gesicht, vor die Augen kommen, Her. 3, 42; ἐς μάχην τινί 7, 9, 3, wie Eur. Herc. Fur. 579; πρὸς ϑεόν Bacch. 636; übertr., δι' ἀπεχϑείας ἐλϑεῖν τινι Aesch. Prom. 121 u. ä. (s. διά); – εἰς τοσοῠτό τινος ἐλϑεῖν ὥςτε, so weit in Etwas gekommen sein, daß, z. B. αἰσχύνης Plat. Gorg. 487 b; ὅσοι ἐνταῠϑα ἦλϑον ἡλικίας Rep. I, 329 b; – εἰς πᾶν ἐλϑεῖν, jedes Mittel versuchen, Xen. An. 3, 1, 18; εἰς τὸ ἔσχατον ἐληλυϑότες, auf das Aeußerste gekommen, Plat. Rep. II, 361 d; ἐὰν ἐπὶ τὴν τελεωτάτην ἀδικίαν ἔλϑῃς I, 344 a; – διὰ πάντων τῶν καλῶν ἐληλυϑότες, die alle ihre Pflicht erfüllt haben, Xen. Cyr. 1, 2, 15; – παρὰ μικρὸν ἐλϑεῖν, nahe daran ρὰ τοσοῦτον ἦλϑον διαδρᾶναι Catapl. 4. – Andere Vrbdgn s. unter εἰς, ἐπί u. unter den entsprechenden Substantiven.
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11 qui [1]
1. quī, quae, quod, I) Pron. interrog., welcher, welche, welches, welch, was für einer -eine, -ein (eig. adjektivisch, öfter aber auch substantivisch, jedoch so, daß qui nach Stand u. Charakter einer Person fragt, quis nach dem Namen), A) in direkter Rede: a) adi.: Th. Quis fuit igitur? Py. Iste Chaerea. Ph. Qui Chaerea? Py. Iste ephebus frater Phaedriae, was für ein Chärea? Ter.: quod te municipium vidit? quis amicus invitavit? qui hospes aspexit? Cic.: qui cantus dulcior inveniri potest? quod carmen aptius? qui actor in imitanda veritate iucundior? Cic.: virgo, quae patria est tua? Plaut. – b) subst.: occiso Sex. Roscio qui primus Ameriam nuntiat? was für einer? Manlius Glaucia, Cic. – B) in indirekter Rede: a) adi.: scribis te velle scire, qui sit rei publicae status, welches die Lage des Staates sei, Cic.: quae cura boum, qui cultus habendo sit pecori... hinc canere incipiam, Verg. – b) subst.: tu te collige et, qui sis et quid facere possis, considera, Cic.: domino navis, qui sit, aperit, Nep.
II) Pron. relat., welcher, welche, welches; der, die, das; wer, was, A) Die grammatische Form richtet sich rücksichtlich des Genus u. Numerus nach dem Worte, auf das es bezogen wird, rücksichtlich des Kasus nach dem zu ihm gehörigen Verbum, mors terribilis est iis, quorum cum vita omnia exstinguuntur, Cic.: luna eam lucem, quam a sole accipit, mittit in terras, Cic. – Häufig wird das Substant., auf das es sich bezieht, wiederholt, itinera duo, quibus itineribus, Caes. – Wenn es sich auf ein demonstr. Pron. bezieht, so steht dieses häufig nach, quod virtute effici debet, id tentatur pecuniā, Cic.: a quo plurimum sperant, ei potissimum inserviunt, Cic.: oder es wird gänzlich weggelassen, qui mentiri solet, peierare consuevit, Cic. – bes. beim Neutr. quod, wodurch es in die prägn. Bedeutung wie viel, so viel wie übergegangen ist, adiutabo, quod potero, Ter.: auch m. Genet., quod operae poneretur, Cic.: quod eius (agri), Liv. – Nicht selten bezieht sich qui auf einen allgemeinen Substantivbegriff, der ausgelassen ist, bes. nach den Verben habere, invenire, reperire, nancisci, quaerere, esse, exsistere, exoriri u.a., zB. non facile est invenire, qui, quod sciat ipse, non tradat alteri, Cic.: sunt, qui discessum animi a corpore putent esse mortem, Cic.
Als Eigentümlichkeit ist zu beachten: a) daß qui das Subjekt od. Objekt des Hauptsatzes in derselben Form, in der es selbst steht, zu sich nimmt, quam quisque norit artem, in hac se exerceat, Cic.: quas res violentissimas natura genuit, earum moderationem nos soli habemus, Cic. – b) daß qui ein substantivisches Attribut des Subjektes od. Objektes des Hauptsatzes zu sich nimmt, Philippus Aetolos desertos ab Romanis, cui uni fidebant auxilio, subegit, Liv.: Cumae, quam Graeci tum urbem tenebant, capiuntur, Liv. – Häufig wird ein solcher mit esse gebildeter Relativsatz, in dem das relat. Pron. mit dem Substantiv im Nominativ ober im Ablativ steht, in einem Hauptsatz eingeschaltet, um den Grund zu der in seinem Prädikat ausgesprochenen Eigenschaft anzugeben, spero, quae tua prudentia et temperantia est, te valere, daß du bei od. infolge deiner Klugheit u. Mäßigkeit dich wohl befindest, Cic.: quā prudentiā es, nihil te fugiet, bei deiner Klugheit wird dir nichts entgehen, Cic. – c) daß qui ein adjekt. Attribut des Subjektes od. Objektes des Hauptsatzes zu sich nimmt, ad suas res revocet, quas aut tulerit acerbas aut timeat, Cic.: eam civitatem, in qua ipse florentissima multum omnibus gloriā praestitisset, Cic. – d) daß qui mit seinem Verbum durch Verschränkung mit einem Nebensatz verbunden wird, u. zwar: α) so, daß es von dem Nebensatze abhängig ist. Dies ist der Fall, αα) wenn es mit einem Partizip zusammensteht, non sunt ea bona dicenda nee habenda, quibus abundantem licet esse miserrimum, bei denen man trotz ihres Übermaßes höchst unglücklich sein kann, Cic.: nullas consequuntur voluptates, quarum potiendi spe inflammati multos labores susceperant, zu deren Erreichung sie sich Hoffnung machten u. deshalb viele Anstrengungen übernommen hatten, Cic.: se auctores habuisse sceleris illius eos viros, quibus e civitate sublatis civitas stare non posset, nach deren Entfernung usw., Cic. – ββ) wenn es mit dem Verbum einen abhängigen Relativsatz oder Fragesatz bildet oder in der Konstruktion des Acc. u. Infin. steht, sunt certa vitia, quae nemo est quin effugere cupiat, denen jedermann entgehen möchte, Cic.: cum dubium est, an merito accusetur, qui an omnino accusetur, incertum est, von dem ungewiß ist, ob er usw., Plin. ep. – β) so, daß es den Nebensatz in sich aufnimmt. In diesem Falle richtet sich die Form des relat. Pronomens nach dem Nebensatz, aberat omnis dolor, qui si adesset, nemo molliter ferret, den, wenn er sich einstellte, niemand leicht ertragen würde, Cic.: non Alpes aliae sunt, quas dum superant, comparare nova possint praesidia, während deren Übersteigung sie sich usw., Liv. – e) daß qui zu Anfang eines neuen Satzes steht, α) kopulativ = und dieser, res loquitur ipsa; quae semper valet plurimum, Cic. – β) adversativ = aber dieser, obsistere ei conati sunt Athenienses et Boeotii ceterique eorum socii apud Coroneam; quos omnes gravi proelio vicit, Nep. – γ) kausal = denn dieser, virtus est una altissimis defixa radicibus; quae numquam ullā vi labefactari potest, Cic. – δ) konsekutiv = daher dieser, hoc spectant leges, hoc volunt, incolumem esse civium coniunctionem; quam qui dirimunt, eos morte, exsilio, vinclis, damno coërcent, Cic.
Als Unregelmäßigkeit ist zu beachten: a) wenn qui in einem anderen Genus steht, als das vorausgehende Substant. erwarten läßt. Dies ist der Fall, α) wenn es sich nach dessen Begriffe, nicht nach der grammatischen Form richtet, illa furia (sc. Clodius), qui etc., Cic. – β) wenn es sich nach dem Prädikatsnomen des Relativsatzes oder des Hauptsatzes richtet, patres C. Mucio agrum dono dedere, quae postea sunt Mucia prata appellata, Liv.: Helvetii continentur flumine Rheno latissimo atque altissimo, qui agrum Helvetium a Germanis dividit, Caes. – γ) wenn es mehr auf den allgemein gefaßten Begriff des vorhergehenden Wortes als auf dessen konkrete Bedeutung hinweist, testarum suffragia, quod illi ostracismum vocant, Nep.: quae utilitates ex rebus iis, quae sunt inanima, percipiantur, Cic. – dah. steht es auch im Neutr., wenn auf den Inhalt des ganzen Satzes hingewiesen wird, Lacedaemonii Agin regem, quod numquam antea apud eos accĭderat, necaverunt, Cic.: obsides, quod nulli antea, Persae ei dederunt, Eutr.: meist mit dem demonstr. id, wie: Timoleon, id quod difficilius putatur, multo sapientius tulit secundam quam adversam fortunam, Nep. – b) wenn qui in einem anderen Numerus steht, als das vorhergehende Substantiv erwarten läßt. Dies ist der Fall, α) wenn es nach einem Kollektivbegriff im Plural steht, Caesar equitatum omnem praemittit, qui videant, Caes.: bes. in der Wendung ex eo numero qui, zB. unus ex eo numero, qui ad caedem parati erant, Sall. – β) wenn der relative Satz allgemeiner gefaßt wird als der Hauptsatz, si tempus est ullum iure hominis necandi, quae multa sunt, Cic. – Dies ist bes. der Fall, wenn das relat. Pron. auf ein demonstr. im Neutr. sich bezieht, Caesar pollicetur, ut, quod quisque eorum in bello amiserit, quae sint penes milites suos, iis, qui amiserint, restituatur, Caes. – Auffälliger ist der Sing. nach einem Substant. im Plur., wie Sall. Cat. 56, 5. – c) wenn qui in einem anderen Kasus steht, als das Verbum des relat. Satzes erwarten läßt. Dies ist der Fall, α) wenn es durch Attraktion den Kasus des vorhergegangenen Substant. annimmt, nos hoc confirmamus illo augurio, quo diximus, Cic.: in iis coloribus, quibus modo dixisti, denominandis, Gell. – Dies geschieht am häufigsten, wenn zu dem relat. Satze ein Verbum aus dem Hauptsatze ergänzt werden muß, quibus poterat sauciis ductis secum, Liv.: cum aliquid agas eorum, quorum consuesti, gaudeo, Cic. – β) wenn es bei Verbindung mehrerer relativen Satzglieder in dem zweiten in einem anderen Kasus hinzu ergänzt werden muß, als es im ersten steht, huius tyranni quem armis oppressa pertulit civitas paretque cum maxime mortuo, interitus declarat, Cic.
B) Der Modus ist 1) der Indicat., wenn das durch den relat. Satz dargestellte Attribut als ein wahrgenommenes oder faktisches hingestellt werden soll. Daher steht auch der Indikat. a) in der oratio obliqua, wenn durch das Rel. ein Subjekt oder Objekt umschrieben wird oder der Redende den Inhalt des Relativsatzes als seine Wahrnehmung hinstellt, constituunt, ut ii, qui valetudine aut aetate inutiles sunt bello, oppido excedant, Caes. – b) wenn der Inhalt des Relativsatzes als etwas Faktisches das Prädikat des Hauptsatzes erklären od. bedingen soll, o fortunata mors, quae naturae debita pro patria est potissimum reddita, Cic.: ista quidem sententia ea est, quae neque amicos parat neque inimicos tollit, Liv.: daher auch, wenn es durch quippe, utpote, ut verstärkt wird, quippe quibus aegre ad undecimum lapidem occursum est, Liv.
2) der Coniunctiv, u. zwar: a) in der oratio obliqua, apud Hypanim fluvium Aristoteles ait bestiolas quasdam nasci, quae unum diem vivant, Cic. – b) wenn der Inhalt des Relativsatzes nach der Vorstellung des Redenden nur als möglich hingestellt wird, homines imperiti facilius, quod stulte dixeris, reprehendere, quam quod sapienter tacueris, laudare possunt, Cic. – c) wenn der Inhalt des Relativsatzes als beabsichtigt hingestellt wird, deutsch auf daß, damit, od. um zu mit Infin., sunt multi, qui eripiunt aliis, quod aliis largiantur, Cic. – d) wenn der Inhalt des Relativsatzes den Grund zu der im Hauptsatze ausgesprochenen Erscheinung darstellen soll, deutsch da, da ja, recte Socrates exsecrari eum solebat, qui primus utilitatem a iure seiunxisset, Cic.: Caninius fuit mirificā vigilantiā, qui suo toto consulatu somnum non viderit, Cic.: neque est boni neque liberalis parentis, quem procrearis et eduxeris, eum non et vestire et ornare, Cic. – e) wenn der Inhalt des Relativsatzes als aus der Beschaffenheit des Subjektes im Hauptsatze erfolgend dargestellt werden soll, sapientia est una, quae maestitiam pellat ex animis, quae nos exhorrescere metu non sinat, Cic. – Dies ist bes. der Fall, α) wenn im Hauptsatze die Beschaffenheit angedeutet wird entweder durch die demonstrativen Wörter is, talis, eiusmodi, tam, tantus od. durch die Adjektive aptus, idoneus, dignus, indignus u.a., beutsch daß od. um zu mit Infin., ego is sum, qui nihil fecerim, Cic.: nulla acies humani ingenii tanta est, quae penetrare in caelum, terram intrare possit, Cic.: Livianae fabulae non satis dignae, quae iterum legantur, Cic.: solum censebant idoneum, cui crederetur, Cic. – β) wenn sich der Relativsatz auf ein allgemeines u. unbestimmtes Subjekt oder Objekt bezieht, bes. nach den Verben habere, reperire, invenire, nancisci, quaerere, esse, exsistere, exoriri u. nach den Verbindungen nemo est, nullus est, nihil est, quis est, quotus quis que est u.a., nactus sum, qui Xenophontis similem esse se cuperet, Cic.: est aliquid, quod non oporteat, etiamsi licet, Cic.: quis est, qui dicere audeat, Cic.: nihil est, quod tam miseros faciat, quam impietas et scelus, Cic. – γ) wenn nach einem Komparativ ein mit dem Relativum gebildeter Vergleichungssatz gebraucht wird, Campani maiora in defectione deliquerant, quam quibus ignosci posset, als daß ihnen usw., Liv.
III) Pron. indefin., qui, quae u. qua, quod, a) adi. irgend ein, -eine, -ein, etwa ein, eine, -ein, nisi qui deus subvenerit, wenn nicht etwa ein Gott usw., Cic.: si qui rex, si qua civitas exterarum gentium, si qua natio fecit aliquid in cives Romanos eius modi, Cic.: si qui etiam inferis sensus est, Cic.: ut ne quae pars naturae neglegatur, Cic.: ne qua esset armorum causa, Caes.: quaeritur, num quod officium aliud alio maius sit, Cic. – b) subst. irgendeiner, jemand, irgend etwas, si qui rem neglegentius gessisset, Cic.: si qui Romae esset demortuus, Cic.: si quae contra naturam sunt, wenn eins oder das andere usw., Cic.
/ Alte Formen: Genet. quoius, Plaut.: Dat. quoi, Plaut., u. quo, Varro: Abl. qui mit der Praep. cum in quicum = quocum (meist mit Beziehung auf eine unbestimmte Person, quocum auf eine bestimmte, nach W. Müller Cic. Lael. 77. p. 472), Cic. u.a.; selten = quacum, wie Verg. Aen. 11, 822. – Plur., Dat. queis, Tragic. vett., Lucr. u. Verg. u. quīs, Sall. Hor. u.a.: Abl. queis, Catull. 63, 46. – Vgl. auch 2. qui, u. qua, quo s. bes.
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12 παιπαλόεις
παιπαλόεις, εσσα, εν, bei Hom. Beiw. von ὄρος, Il. 13, 17, Ἴμβρος, 24, 78, Ἶϑάκη, Od. 4, 845 u. öfter, Σάμος, 4, 671, σκοπιή, 10, 97, ἀταρπός, Il. 17, 743, ὁδός, 12, 168; βῆσσαι, Hes. Th. 860; Μίμας, Κύνϑος, H. h. Apoll. 39. 141; Κάρπαϑος, Ap. Rh. 4, 1635; gew. rauh, schroff, jäh erkl., denn die genannten Inseln sind alle felsig, u. der Pfad ein steiler Bergpfad (nur ὁδός wurde von den Alten auch auf παιπάλη zurückgeführt und »staubig« erklärt); die Ableitung ist aber schwierig und der Zusammenhang mit αἰπύς, das man gew. als Stamm annimmt, unklar; richtiger führt man es auf πάλλω zurück mit Herm. zu H. h. Apoll. 39, u. bes. Lucas Progr. von Bonn 1841, der von πάλλω, vom Schleudern des Blitzes im Zickzack, ausgehend, gezackt erkl., βῆσσαι, die im Zickzack sich schlängelnden Thäler, u. so auch die Felsenpfade, wie die Felseninseln, die von weitem bes. den Anblick vielzackiger Höhen gewähren. Die Meinungen der alten Gramm. (E. M. 658, 2) sind sehr verschieden u. unhaltbar, auch die Ableitung von πάλη, wie δυσπαλής, raub, mühsam, schwierig, ist unhaltbar.
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13 krumm
1. нечестный, нечистый, мошеннический. Der Bursche hat schon öfter ein krummes Ding gedreht. Jetzt hat man ihn endlich auf frischer Tat ertappt.Nach dem Krieg hat er auf dem schwarzen Markt mehr als ein krummes Geschäft gemacht.Er mußte eine hohe Strafe zahlen, weil er jahrelang krumme Preise für seine Ware verlangt hat.Er sitzt schon wieder wegen einer krummen Sache im Gefängnis.Auf eine ganz krumme Tour versuchte er, sich auch von mir Geld zu borgen.Noch nie im Leben bin ich krumme Wege gegangen. Ich werde mein Brot (Geld) auch in der größten Not ehrlich verdienen.2.: krummer Hund бран. сука, гад. Mach, daß du mir aus den Augen kommst, du krummer Hund!3. в конструкциях с глаголами обозначает крайнюю степень: до (полу)смерти, до отвала, до умопомрачения. Ich könnte [kann] mich krumm ärgern, daß ich diesen preiswerten Pullover nicht gleich gekauft habe. Jetzt ist er natürlich weg.Du wirst dich noch krumm und dumm an dem vielen Salat essen.Käsetorte habe ich am liebsten. Ich könnte mich krumm und dumm daran essen.Wir haben uns krumm (und schief) gelacht, als er auf unseren Spaß reingefallen ist.Über seine ulkige Figur beim Tanzen habe ich mich krumm und bucklig gelacht.Ich schlage den Kerl noch mal krumm und lahm, wenn er meine Schwester nicht endlich zufrieden läßt.4.: jmdn. krumm ansehen "коситься", косо (недоброжелательно) смотреть на кого-л. Auf dem Wohnungsamt hat man mich heute ganz krumm angesehen, weil ich schon so oft da war.5.: krumm gehen выйти "боком" (неудачно, плохо). Die Sache mit dem Fahrkartenbesorgen geht heute bestimmt krumm, denn wir werden kaum noch rechtzeitig zum Reisebüro kommen.6.: jmdm. krumm kommen недружелюбно [враждебно] относиться к кому-л. Wenn du wüßtest, wie krumm er mir kam, als ich ihn bat, mir zu helfen. Ich fing gleich an zu weinen.7.: jmdm. auf die krumme Tour kommen хотеть одурачить кого-л., сделать что-л. окольными путями. Er soll mir nicht auf die krumme Tour kommen. Ich weiß schon, was er wieder in petto hat.Komm mir nicht auf die krumme Tour, sonst kriegst du eine gescheuert.8.: krumm liegenа) сидеть без денег. Ich liege jetzt völlig krumm, habe mit meinem letzten Geld gerade noch die Miete bezahlen können,б) ошибаться, "не туда загнуть". Wenn er vielleicht annimmt, daß ich ihm die Arbeit abnehmen werde und er in der Zeit Spazierengehen kann, dann liegt er krumm.9.: einen krummen Buckel machenden Buckel krumm machen угодничать, низкопоклонничать. Widerlich, was der für einen krummen Buckel vor unserem Direktor macht! Ich möchte nur wissen, was er dadurch erreichen will.10.: nicht den [keinen] Finger krumm machen [rühren] ничего не делать, (и) пальцем не пошевелить, палец о палец не ударить. Zu Hause macht sie für die Mutter nicht den Finger krumm, spielt nur immer die feine Dame."Bist du schon mit deinem Aufsatz fertig?" — "Bis jetzt habe ich noch nicht den Finger dafür krumm gemacht, hatte keine Zeit."11.: eine krumme Tour reiten идти окольными путями, прибегать к нечестным [нелегальным] средствам. In so kurzer Zeit kann man sich doch gar nicht so viel anschaffen. Sie müssen irgendeine krumme Tour reiten.12.: krumm und lahm убогий, изуродованный. Siehst du nicht, daß der Mann krumm und lahm ist? Biete ihm mal deinen Platz an!Deutsch-Russisches Woerterbuch der umgangssprachlichen und saloppen > krumm
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14 πρέπω
πρέπω, 1) sich auszeichnen, hervorstechen, deutlich in die Augen fallen; ὁ δ' ἔπρεπε καὶ διὰ πάντων, Il. 12, 104, von Hektor, der durch Alle hindurch in die Augen fällt, μετ' ἀγρομένοισιν, Od. 8, 172; Hes. Th. 92, sich auszeichnen woran, worin, μετὰ δ' ἔπρεπε γαστέρι μάργῃ, Od. 18. 2. wo man gew. eine Tmesis von μεταπρέπω annimmt; πειρῶντι χρυσὸς πρέπει, Pind. P. 10, 67; auch βοὰ πρέπει, das Geschrei tönt laut und deutlich hervor, N. 3, 67, vgl. Aesch. A. 312, λαμπρὰ δὲ πανσέληνος ἐν μέσῳ σάκει πρέπει, Spt. 372, vgl. Ag. 233. 378; ὁμήγυρις στείχει γυναικῶν φάρεσιν μελαγχίμοις πρέπουσα, Ch. 12, vgl. 18. 24; so auch ἐπί τοι πρέπει ὄμμασιν αἰδώς, aus den Augen leuchtet die keusche Zucht, H. h. Cer. 214; c. part., ὡς ὁ φρυκτὸς ἀγγέλλων πρέπει, Aesch. Ag. 30, er verkündet laut und deutlich, vgl. Eum. 949; auch von durchdringendem, scharfem Geruche, Ag. 1322. – 2) ähnlich sein, εἶδος πρέπεν ϑυγατέρι, Pind. P. 2, 38; πρέποντα βουϑόρῳ ταύρῳ δέμας, Aesch. Suppl. 297; u. c. int., aussehen, erscheinen wie Etwas, τοῠτο γὰρ δράμημα φωτὸς Περσικὸν πρέπει μαϑεῖν, Pers. 243, dieses Mannes Lauf erscheint persisch anzusehen; auch mit ὡς u. dem inf., πρέπει γὰρ ὡς τύραννος εἰσορᾷν, Soph. El. 654, d. i. er gleicht an Ansehen einem Herrscher; ὡς πένϑιμος πρέπεις ὁρᾷν, du erscheinst wie ein Betrübter anzusehen, Eur. Suppl. 1056. Zuweilen steht auch statt des int. das prartic. dabei, Schäf. D. Hal. C. V. 212. – Dah. 3) entsprechen, passend, angemessen sein, τί χρῆμα κουρᾷ τῇδε πενϑίμῳ πρέπει, welche Begebenheit paßt zu diesem Trauerhaar? entspricht diesem Trauerzeichen? Eur. Alc. 512, v. l. πρέπεις. – Am häufigsten impers. πρέπει, decet, es ziemt sich, schickt sich, ist angemessen, τὸν πρέπει τυγχανέμεν μελέων, Pind. Ol. 2, 46; πρέπει ὑπαντιάσαι, P. 5, 40; οὐ πρέπει ἄμμιν λύειν τείχη, Theogn. 235; οὔτε κλαίειν οὔτ' ὀδύρεσϑαι πρέπει, Aesch. Spt. 638; τοῖς ὀλβίοις γε καὶ τὸ νικᾶσϑαι πρέπει, Ag. 915; auch c. acc., ὡς ἐπήλυδας πρέπει, Suppl. 192; u. mit acc. c. int., πρέπει κήρυκ' ἀπαγγέλλειν τορῶς ἕκαστα, Suppl. 909; ὁ πᾶς ἐμοί, ὁ πᾶς ἂν πρέποι παρὼν ἐννέπειν τάδε χρόνος, Soph. El. 1245; τῆς σε τυγχάνειν πρέπει, Trach. 725, u. öfter; auch im partic., πρέπων ἔφυς πρὸ τῶνδε φωνεῖν, O. R. 9; ὡς πρέπει δούλοις λέγειν, Eur. Hipp. 115; ὀργὰς πρέπει ϑεοὺς οὐχ ὁμοιοῦσϑαι βροτοῖς, Bacch. 1346; selten c. gen, πρέπον ἦν δαίμονος τοῦ 'μοῠ τόδε, war meines Dämons würdig, Soph. Ai. 534; Thuc. 3, 59; welchen Gebrauch Thom. Mag. ausdrücklich auf das partic. einschränkt. Oft bei Her. auch mit Auslassung des int., der aus dem Zusammenhange leicht zu ergänzen ist, τίσασϑαι οὕτω, ὡς ἐκείνους πρέπει, sc. τίσασϑαι, 4, 139; ἀπήλλαξαν οὕτως, ὡς ἐκείνους πρέπει, sc. ἀπαλλάξαι, 8, 68, 1, vgl. 8, 114; ὡς τὸν ἐλεύϑερον πρέπει, Plat. Prot. 312 b, sc. μανϑάνειν; τὸ ταῠτα διϊσχυρίσασϑαι οὕτως ἔχειν οὐ πρέπει νοῦν ἔχοντι ἀνδρί, Phaed. 114 d; τοῖςδε δὴ πρέποι ἂν τοῦτο, Theaet. 146 d; u. umschrieben mit dem partic., ξενισϑέντας οἷς ἦν πρέπον ξενίοις, Tim. 17 b, u. öfter; aber auch ὕμνοι πρέποντες τοῖς γιγνομένοις γάμοις, Rep. V, 459 e, δένδρων φυτεύσεις πρεπούσας ὕδασι Critia. 117 a; fut., πρέψει ὄνομα τινί, Polit. 288 c; aor., τὸ αἰσχυντηλὸν αὐτοῠ τῇ ἡλικίᾳ ἔπρεψεν, Charm. 158 c; πρέπειν εἰς πλῆϑος, Xen. Cyr. 2, 1, 24; πρός τι, 5, 3, 47; Folgde; τὸ πρέπον, das Geziemende, Passende, Schickliche, Sp.; κατὰ τὸ πρέπον τῇ γραφῇ, Pol. 2, 40, 3 u. öfter; πάνυ τοῖς ἔπεσι πρέπων ἐκείνοις, Plut. Pomp. 72.
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15 προςδέχομαι
προςδέχομαι, in ion. Prosa προςδέκομαι (s. δέ-χομαι), eigtl. annehmen, empfangen, günstig aufnehmen; Her. 1, 48; ποία δὲ χέρνιψ φρατόρων προςδέξεται, Aesch. Eum. 626; εἰ ζῶνϑ' Ἡρακλέα προςδέξομαι, Soph. Trach. 232; τίς σε πύργος Ἀτϑίδος προςδέξεται, Eur. Phoen. 1700; Thuc. 1, 45 u. öfter; μή με σκαιὸν ἡγησάμενος φοιτητὴν μὴ προςδέχοιτο, Plat. Euthyd. 295 d; λόγον ἀληϑῆ, Rep. VIII, 561 b; ὄλεϑρον, zulassen, Phil. 15 b, u. öfter, wie Xen. Cyr. 4, 2, 26; ὅρκον ἔπακτον, den zugeschobenen Eid annehmen, Isocr. 1, 23; τοὺς ὑπὲρ εἰρήνης λόγους, Pol. 1, 16, 6; φιλίαν, συνϑήκας, 1, 16, 8. 17, 1 u. sonst; auch προςδέξασϑαι τὴν εἴς τι δαπάνην, den Kostenaufwand übernehmen, 4, 19, 8; aber τοὺς πολεμίους ist = den Angriff der Feinde aushalten, 2, 69, 6. – Gew. übertr., Etwas erwarten, abwarten, c. acc., u. absol., erwarten; Hom. immer in der dor. Form ποτιδέχομαι; ποτιδέγμενοι, ὁππότ' ἂν ἔλϑοι, Il. 7, 415; σῷ οἴκῳ δῶρον ποτιδέγμενος, Od. 2, 186; τὴν σὴν ὁρμήν, 403; σὸν μῦϑον, 7, 165, u. öfter; auch Her. 1, 89. 3, 146; mit folgdm accus. c. inf., 5, 34. 7, 156. 8, 130. 9, 6; τοσόνδ' ἐγὼ μνηστῆρα προςδεδεγμένη, Soph. Trach. 15; ὥρας χαλεπὰς διὰ φόβων προςδεχόμενοι, Plat. Legg. X, 906 a; Folgde, τὴν ἡμέραν Pol. 3, 94, 4. – Thuc. braucht nach der gew. Erkl. das impf. auch passivisch, 4, 19, ἢν νικήσας παρὰ ἃ προ ςεδέχετο μετρίως ξυναλλαγῇ, gegen das, was, oder anders als erwartet wurde, wenn man nicht auch hier die active Bdtg festhält und einen Subjectswechsel annimmt, anders als der Andere erwartete.
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16 ἀγγελία
ἀγγελία, ἡ, Botschaft, Nachricht. Bes. oft ἦλϑε, ἀφικνεῖται u. ähnl., u. ἀγγελίαν φέρειν, eine Botschaft bringen, τινός, von Jem., d. h. gesandt von Jem., und über Jemand, wie Hom. Od. 16, 245 ἀγγελίην ἑτάρων ἐρέων; so ἐμὴ ἀγγ., Nachricht über mich, Il. 19, 336; auch der Inhalt der Botschaft, der überbrachte Beschl. Uebh. Gerüchte, Hom. Od. 2, 36; Thuc. 6, 36. – Hom. sagt auch ἀγγελίην ἔπι Τυδῆ στεῖλαν Ἀχαιοί, Il. 4, 384; ἀγγελίην ἐλϑεῖν, 11, 140; vgl. legationem obire, eine Botschaft gehen, für: als Botschafter gehen; auch ἀγγελίης οἴχνεσκε, Il. 15, 640; ἀγγελίης ἤλυϑες 13, 252 (vgl. ἔρχεσϑαι πεδίοιο 2, 861); ἤλυϑε σεῠ ἕνεκ' ἀγγελίης 3, 206; in welchen Wellen man auch ein mascul. ὁ ἀγγελίης annimmt, f. d. W.; – ὠκέα Ἶρις ἀγγελίης πωλεῖται Hes. Th. 781, wo 3 mss. ἀγγελίη.
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17 Стрижено - нет, брито
(из русской народной сказки) ≈ Abgeschnitten, abgeschnitten! ( aus einem russischen Volksmärchen). In dem Märchen wird erzählt, wie ein Mann und seine Frau darüber streiten, ob des Ehemanns Bart, den er sich hat abnehmen lassen, mit einer Schere abgeschnitten oder mit einem Messer abrasiert worden ist. Gegen besseres Wissen behauptet die Frau, der Bart sei abgeschnitten, und neckt damit ihren Mann. Von Zorn gepackt, droht er ihr schließlich, sie im Fluss zu ertränken, wenn sie nicht Vernunft annimmt. Da sie unbelehrbar bleibt, macht er seine Drohung wahr. Aber selbst als das Wasser über ihrem Kopf zusammenschlägt und sie nicht mehr sprechen kann, macht sie mit den Fingern eine Schere nach. Mit dem Ausdruck bezeichnet man einen Streit, bei dem die Streitenden in ihrem Starrsinn über die Grenzen des Vernünftigen hinausgehen. Eine ähnliche Situation ist in Goethes Ballade "Gutmann und Gutweib" geschildert.Русско-немецкий словарь крылатых слов > Стрижено - нет, брито
См. также в других словарях:
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